In Dormagen installiert Maut-Kontrollsäule an B9 aufgestellt

Dormagen · Seit Montag steht auch in Dormagen eine der 600 Toll-Collect-Stationen bundesweit.

Sie leuchtet blau und ist vier Meter hoch: Seit Montag steht an der Bundesstraße 9 vor dem Ernteweg/Nievenheimer Straße in Fahrtrichtung Köln eine Kontrollsäule für die Lkw-Maut. Es ist die zweite im Rhein-Kreis und dabei wird es auch bleiben. Denn wie eine Toll-Collect-Sprecherin auf Anfrage mitteilte, sei neben Dormagen und Grevenbroich keine dritte im Rhein-Kreis vorgesehen.

In Grevenbroich an der B59 zwischen dem Werk Hydro Aluminium und Allrath steht die Säule schon seit einigen Wochen und sorgte dort bereits für diverse Bremsmanöver, deutlich zu sehen an Reifenspuren auf der Bundesstraße, da die Autofahrer glaubten, die Säule sei ein Blitzgerät. „Definitiv nicht“, sagt die Sprecherin und beruhigt: „Die Säule kann keine Geschwindigkeit messen. Wir haben sie extra schon in einem solch auffälligen Blau gemacht.“

Seit dem 1. Juli gilt die Gebührenpflicht nicht mehr nur auf Autobahnen und ausgesuchten, sondern auf allen Bundesstraßen, was logischerweise zu einem rasanten Anstieg der Säulen führte und noch führt, denn noch sind nicht alle vorgesehenen installiert. Etwa 600 werden es künftig sein. Kontrolliert wird so, ob Lkw oder Fahrzeuge mit Anhänger, die ein Gesamtgewicht von 7,5 Tonnen überschreiten, angemeldet sind. Denn das in Berlin ansässige Unternehmen betreibt das satellitengestützte Mautsystem, erhebt die Gebühr und rechnet mit den Firmen ab im Auftrag des Bundes. Das Ganze funktioniert so: Wenn ein Fahrzeug die Säule passiert, wird ein Übersichts-, Seitenansichts- und Kennzeichenbild gemacht. Die Daten werden dann mit den im Toll-Collect-Rechenzentrum vorliegenden verglichen und geprüft, ob alle Angaben korrekt sind. Wenn ja, werden die Bilder gelöscht. Wenn nein, muss die jeweilige Firma mit Post rechnen.

8,1 Cent pro gefahrenen Kilometer sind mindestens, 21,8 Cent höchstens zu zahlen. „Das hängt zu einem von der Anzahl der Achsen des Fahrzeugs ab, zum anderen von seiner Schadstoffklasse“, erklärt die Sprecherin. Heißt, je mehr Achsen der Lkw hat und je schlechter seine Schadstoffklasse ist, desto mehr Geld muss gezahlt werden. Toll Collect geht davon aus, dass noch viele Unternehmen mautpflichtig werden, vor allem kleinere Betriebe, die mit schweren Fahrzeugen unterwegs, aber nicht auf Autobahnen angewiesen sind.

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