Sieben junge Leute werden „Missionare auf Zeit“ Im Einsatz für Glauben und eine bessere Welt

Knechtsteden · Sieben junge Menschen gehen für ein Jahr als „Missionare auf Zeit“ nach Afrika und Lateinamerika. Sie reden über ihre Erwartungen.

Menschen anderer Kulturen begegnen, ihre Lebensbedingungen und Hoffnungen teilen und konkret handeln für mehr Gerechtigkeit in der Welt, inspiriert von der Frohen Botschaft Jesu – das ist es, was sieben junge Menschen antreibt, ihre Heimat als Missionar auf Zeit zu verlassen. Jetzt wurden sie mit einem feierlichen Gottesdienst im Kloster Knechtsteden in die Welt gesandt.

Dazu brauchten Janna Batty, Sophie Schlusen, Daphne Bederna, Silke Forstmeier, Lukas Gerdiken, Leonie Fölbach und Judith Ebbinghaus kein Noviziat zu machen und kein Gelübde abzulegen. Doch sie haben sich gemeinsam mit Anne Arenhövel, Bildungsreferentin der Spiritaner-Stiftung, und Pater Gasto Lyimo – gemeinsam zeichnen sie für das Programm Missionare auf Zeit, kurz MaZ, verantwortlich – seit Januar intensiv darauf vorbereitet, ein Jahr lang mit einer Ordensgemeinschaft in Übersee zu leben, zu beten und zu arbeiten.

Silke Forstmeier ist mit 30 Jahren die älteste in der Gruppe. „Ich habe gemerkt, dass ich etwas anderes brauche, und ins Ausland zu gehen, war schon lange mein Herzenswunsch“, sagt die Ausbildungsleiterin bei einer Krankenkasse. Einfach durch die Welt zu reisen, kam für sie nicht infrage. Sie engagiert sich künftig für ein Straßenkinderprojekt in einem Jugendzentrum in Madagaskar. „Ich glaube, dass es ein großer Unterschied zu meinem jetzigen Alltag wird. Ich bin gespannt, wie sehr mich diese Zeit fordern wird, wie arg ich an meine Grenzen kommen werde.“

Auch die 22-jährige Daphne Bederna möchte die Zeit zwischen dem Bachelorabschluss und dem Masterstudium für ihre Mission auf Zeit nutzen. „Besonders begeistert bin ich von der vielfältigen Vorbereitung auf alle möglichen Situationen. Gerade bei den Themen Rassismus und Sexismus gab es bei vielen von uns Momente des Erstaunens, sogar des Ertapptseins. Wir konnten unsere eigene Einstellung hinterfragen und haben Werkzeuge an die Hand bekommen, wie wir mit schwierigen Situationen umgehen können.“ Sie wird die Zeit in Kamerun verbringen, dort Aufgaben in der Gemeinschaft übernehmen sowie in der Vorschule und auf der Krankenstation.

Ebenso wie sie hat sich auch Janna Batty (19) zunächst mit dem Begriff „Missionar“ schwer getan, bis sie ihn modern interpretierte. „Ich werde an einer Grundschule in Sama in Tansania arbeiten und möchte danach Soziale Arbeit studieren“, nennt sie ihren Plan. „Ich hoffe, viele bereichernde Menschen kennenzulernen und Herausforderungen zu meistern, die ich hier nicht hätte.“

Sophie Schlusen verspricht sich von dem Jahr, nicht nur Gutes zu tun, sondern auch selbst an den Aufgaben zu wachsen. Die 18-Jährige wird die Schwestern an einer Grundschule in Ixopo in Südafrika unterstützen. „Mit 25 Schwestern in einem Haus zu wohnen, ist auch eine Kunst, die ich lernen werde.“ Gerade eben hat sie ihr Abi gemeistert, nach dem Aufenthalt in Südafrika will sie Jura studieren.

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