Veranstaltungshalle in Dormagen BvA-Aula kann endlich gemietet werden

Dormagen · Am Montag sind drei Brandschutztüren mit Verspätung eingebaut worden. Aber die Kritik am Eigenbetrieb ebbt nicht ab.

Es ist eine der wenigen guten Nachrichten, die in diesen Tagen aus Richtung Eigenbetrieb kommt, der städtischen Tochter, die  für die baulichen Dinge bei städtischen Immobilien zuständig ist: Die Aula des Bettina-von-Arnim-Gymnasiums ist fertig. Endlich, mögen viele sagen, die den Bau verfolgt haben. Am Montag wurden drei Brandschutztüren eingebaut und damit das letzte Hindernis beseitigt, um eine abschließende Abnahme zu ermöglichen.

Bürgermeister Erik Lierenfeld musste seine Gäste des Neujahrsempfangs der Stadt viel später begrüßen als normalerweise, weil die Aula erst Mitte Februar zur Verfügung stand. Die ausgesprochen gute Baukonjunktur war auch die Ursache für den jetzt verspätet erfolgten Einbau der drei Brandschutztüren. Stadtsprecher Jonathan Benninghaus erklärt: „Der Eigenbetrieb hat die Türen  während des Sanierungsprozesses bestellt. Aber die Firma konnte wegen der hohen Auftragslage erst mit Verzögerung liefern.“ Bei den zwischenzeitlichen Veranstaltungen habe es keine besonderen Probleme gegeben. Weder beim Neujahrsempfang noch bei der Karnevalsfeier des Gymnasiums. „Wegen der fehlenden Brandschutztüren muss eine Brandwache vor Ort sein, die ehrenamtlich agiert.“ Daher entstehen Veranstaltern auch keinen besonderen Kosten. Auch der Männerchor Bayer Dormagen hätte unter diesen Bedingungen sein Frühjahrs-Konzert wie vorgesehen in der neuen Aula abhalten können. „Dass der Chor in die Aula des NGK ausweicht, hat ganz andere Gründe“, erklärt Benninghaus. Denn zu dem Zeitpunkt, als der Chor den Vorverkauf für das Konzert am 24. März gestartet hat, lag der Bestuhlungsplan für die Aula nicht vor. „Daher ist der Chor ausgewichen.“

Auch dieses Hindernis ist überwunden: „Ab sofort können Mietwünsche an den Eigenbetrieb gerichtet werden.“ Fest steht schon, dass dort im April die Sportlerehrung der Stadt in neuem Gewand über die Bühne gehen wird, die aus der Dreifachhalle ins BvA umzieht.

Gleichwohl hält sich die Kritik am städtischen Eigenbetrieb. Jetzt schießt die FDP in Richtung Führung und Organisationsstruktur: „Das Desaster beim Bau der Sekundarschule und Verzögerungen beim Umbau der Aula des BvA sind nur durch mangelnde Aufsicht durch die Verantwortlichen an der Stadtspitze zu erklären“, sagt Karlheinz Meyer, Fraktionsvorsitzender der FDP. In dieser Wahlperiode seien fast alle Großprojekte, die die Stadt angeschoben hat, durch erhebliche Kostensteigerung gegenüber dem ursprünglichen Kostenplan aufgefallen. „Bereits mehrmals haben wir in den Sitzungen des Eigenbetriebes vorgeschlagen, bei der Kostenplanung einen Risikoaufschlag einzubauen. Dies stieß aber immer auf taube Ohren“, sagt H.G. Döring, beratendes Mitglied im Eigenbetrieb. „Der Verwaltungsvorstand ist mit der Steuerung des Eigenbetriebes vollkommen überfordert. Die Abberufung des Technischen Leiters ist lediglich ein Bauernopfer und soll vom Versagen insbesondere des Bürgermeisters ablenken“, schließt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der FDP Gerd Sräga und fordert eine Überprüfung der Organisationsform des Eigenbetriebes. Zum 30. April wird der Leiter des Eigenbetriebs abberufen und zum Technischen Leiter degradiert. Dem wird der Stadtrat am 9. Mai nachträglich zustimmen.

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