Razzia in Solingen Schlag gegen Solinger Salafisten-Szene

Solingen · Auch ein dreiviertel Jahr nach der Schließung der Salafisten-Moschee an der Konrad-Adenauer-Straße gehört Solingen noch immer zu den bundesweiten Hochburgen der radikalen Muslime. Die Polizei hat darum am frühen Mittwochmorgen zu einem erneuten Schlag gegen die Szene ausgeholt. Neben Wohnungen in Hessen sowie in Düsseldorf und Gladbeck wurden auch drei Objekte in Solingen durchsucht.

Razzia gegen Solinger Salafisten im Juni 2012
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Razzia gegen Solinger Salafisten im Juni 2012

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Auch ein dreiviertel Jahr nach der Schließung der Salafisten-Moschee an der Konrad-Adenauer-Straße gehört Solingen noch immer zu den bundesweiten Hochburgen der radikalen Muslime. Die Polizei hat darum am frühen Mittwochmorgen zu einem erneuten Schlag gegen die Szene ausgeholt. Neben Wohnungen in Hessen sowie in Düsseldorf und Gladbeck wurden auch drei Objekte in Solingen durchsucht.

Das bestätigte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums am Mittwochmittag auf Anfrage der Solinger Morgenpost. Vorausgegangen war der Aktion, an der in ganz Deutschland rund 120 Beamte beteiligt waren, das Verbot von drei salafistischen Organisationen durch Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU). Dabei handelt es sich um die Vereine "DawaFFM", "Islamische Audios" und "An Nusrah". Die beiden Letztgenannten sind Teil-Organisationen des ehemaligen Solinger Salafisten-Vereins "Millatu Ibrahim", der bereits im Juni 2012 verboten worden war. Bei den Durchsuchungen in Solingen wurden unter anderem Telefone und Post sichergestellt.

Den Betroffenen wird vorgeworfen, für die Verbreitung von Hass-Videos verantwortlich zu sein. Ein Teil der Solinger Salafisten hatte sich im vergangenen Jahr nach Ägypten abgesetzt. Von dort tauchten dann immer wieder Video-Botschaften auf, in denen mit Gewalt in Deutschland gedroht wurde. Unter anderem meldete sich in den Filmen der in seinem Heimatland Österreich wegen Terrorunterstützung verurteilte Hassprediger Mohammed M. zu Wort. M. war Ende 2011 in Solingen aufgetaucht. Der gebürtige Ägypter gilt als einer der Haupträdelsführer der Salafisten.

Er hatte sich wie andere später nach Ägypten abgesetzt. Kurz darauf wurde der Verein "Millatu Ibrahim" verboten, nachdem es zuvor am Maifeiertag 2012 vor dem Solinger Rathaus zu schweren Ausschreitungen durch die radikalen Muslime gekommen war. Inzwischen sind in diesem Zusammenhang die ersten Anklagen erhoben worden. Wann die Prozesse vor dem Solinger Amtsgericht stattfinden, steht aber noch nicht fest.

(or)
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