Auf Autos und Fenstern Blutregen in NRW — Der Saharastaub kommt wieder

Bonn/London · Der erste Sahara-Staub des Jahres über Europa könnte sich am Donnerstag in Deutschland auf Autos und an Fenstern bemerkbar machen. Besonders Allergiker sind von dem Staub betroffen. Alle Infos dazu.

Wüstensand bedeckt Europa
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Foto: AP/Javier Carrion

Das teilte der Copernicus-Atmosphärendienst der EU mit. Mit großen Auswirkungen auf die Qualität der Atemluft sei in Deutschland eher nicht zu rechnen, aber Regen könnte den Staub am Donnerstag zu Boden bringen, sagte der leitende Copernicus-Wissenschaftler Mark Parrington auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Der Vorhersage zufolge sollte der Sahara-Staub bereits am Mittwoch den Nordwesten Deutschlands erreichen und sich im Laufe des Tages und am Donnerstag weiter über das Land ausbreiten. Der größte Teil des Staubs befindet sich demnach aber in großer Höhe.

Größere Mengen Staub aus Nordafrika hatte dem Atmosphärendienst zufolge in dieser Woche erstmals in diesem Jahr Europa erreicht und bewegten sich von der Iberischen Halbinsel in Richtung Frankreich sowie Mittel- und Osteuropa. Auswirkungen auf die Luftqualität waren vor allem für Portugal und Spanien erwartet.

Das Phänomen der staubhaltigen Wolken tritt relativ häufig auf, zumeist jedoch zwischen März und Juni sowie Oktober und November. Bis zu 15 Mal im Jahr kann der Sand aus Afrika nach Europa gelangen, meistens bekommen die Menschen davon wenig mit. Erst wenn die Staubkonzentration in der Luft deutlich steigt, kann sich der Himmel verfärben oder milchig trüb wirken. Zuletzt war das vor allem in Süddeutschland der Fall, wo die Luft wegen des Staubs rötlich schimmerte. In Nordrhein-Westfalen machte sich das eher nach Regenfällen bemerkbar, durch die der Sand aus der Luft gewaschen wurde und schmutzige Schlieren beispielsweise auf Fenstern oder Autos hinterließ.

Allergien können verstärkt werden

Sahara-Staub könne die menschliche Gesundheit und den Energiesektor beeinträchtigen, hieß es einer Copernicus-Mitteilung. So könnten etwa Allergien verstärkt werden. Die Staubpartikel in der Atmosphäre könnten auch die Generierung von Solarenergie beeinträchtigen. Typisch für Sahara-Staub ist eine rötliche Verfärbung des Himmels.

Der Atmosphärenüberwachungsdienst ist eine von mehreren Komponenten des Copernicus-Programms der Europäischen Union. Es stellt unter anderem aus Satellitenbildern gewonnene Daten zu den Bereichen Atmosphäre, Meere, Land, Klimawandel, Sicherheit und Energie zur Verfügung.

(dtm/dpa)
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