Pläne für NRW Mehr Hochwasserschutz- und Risikokonzepte nach der Jahrhundertflut

Düsseldorf · Die Flutkatastrophe hat viele Kommunen in NRW dazu gebracht, Konzepte für den Hochwasserschutz und ein besseres Risikomanagement bei Starkregen aufzustellen. Vor allem in den besonders betroffenen Regionen sind neue Planungen angestoßen und Förderanträge gestellt worden.

 Der Hochwasserschutz in NRW soll sich verbessern. (Symbolbild)

Der Hochwasserschutz in NRW soll sich verbessern. (Symbolbild)

Foto: dpa/Federico Gambarini

Das geht aus einer am Dienstag in Düsseldorf veröffentlichten Antwort des NRW-Umweltministeriums auf eine Anfrage aus der AfD-Landtagsfraktion hervor.

Bislang seien 17 Kommunen mit Landesmitteln bei Hochwasserschutzkonzepten unterstützt worden, berichtete das Ministerium. In 29 weiteren seien sie in Planung. Darüber hinaus hätten 86 Kommunen Förderbescheide zur Erstellung kommunaler Konzepte für ein Starkregen-Risikomanagement erhalten. Diese 50-Prozent-Zuschüsse gibt es schon seit Ende 2018. Inzwischen haben den Angaben zufolge weitere 99 Kommunen Interesse an einer Förderung bekundet oder planten bereits entsprechende Anträge.

Bei der Jahrhundertflut vor einem Jahr waren allein in Nordrhein-Westfalen 49 Menschen gestorben sowie fünf weitere aus NRW, die aber außerhalb des Bundeslandes ums Leben kamen. Die materiellen Schäden der Katastrophe werden hier auf etwa 13 Milliarden Euro beziffert. In Rheinland-Pfalz kamen bei der Flutkatastrophe in der Nacht auf den 15. Juli 2021 mindestens 135 Menschen ums Leben. Zwei Menschen werden dort noch immer vermisst. Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hatte zum Jahrestag Konsequenzen aus einem „Zeugnis des menschengemachten Klimawandels“ angemahnt.

Das Umweltministerium erklärte: „Die Wasserstände des Hochwasserereignisses im Juli 2021 haben an einigen Flüssen und Bächen in NRW die bisherigen Pegelaufzeichnungen bei weitem überschritten.“ Durch dieses außergewöhnliche Ereignis ändere sich in den stark betroffenen Gebieten die Abfluss-Statistik, so dass die für die Überschwemmungsgebiete maßgeblichen Überflutungsflächen neu berechnet werden müssten.

Das wirke sich am stärksten im besonders betroffenen Regierungsbezirk Köln aus. „Zum Teil sind große Abweichungen zwischen den veröffentlichten Hochwassergefahrenkarten und den beobachteten Überflutungsflächen festgestellt worden“, teilte das Ministerium mit. „Dies betrifft schwerpunktmäßig das Einzugsgebiet der Erft, aber auch andere Gewässer im Einzugsgebiet von Rur, Sieg und Wupper.“ Neue Vermessungen und Berechnungen seien daher schnellstens erforderlich - auch als Planungsgrundlage für den Wiederaufbau.

(kag/dpa)
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