Issum Konzern sieht keine Chance für Diebels live

Issum · Die Diskussion um das Diebels live in Issum geht weiter. Auf RP-Anfrage meldete sich jetzt der Unternehmenssprecher vom Mutterkonzern AB InBev Deutschland, Oliver Bartelt aus Bremen, zu Wort.

Issum: Konzern sieht keine Chance für Diebels live
Foto: privat

"Wir sind über Monate in ernsthaften Gesprächen mit namhaften Gastronomen gewesen. Im Rahmen der Investitionsplanung mit einem beauftragten Architekten und möglichen Betreibern hat sich herausgestellt, dass Investitionen in hoher sechsstelliger Höhe notwendig sind, um das Diebels live adäquat und imageträchtig zu betreiben", erklärt Bartelt gegenüber der Rheinischen Post. Der Konzern habe trotz intensiver Gespräche mit möglichen Betreibern keinen Pächter gefunden, der das Investitionsrisiko mit AB InBev zusammen hätte tragen wollen beziehungsweise können, so der Sprecher weiter.

"Das ist schade, auch aus Konzern-Sicht. Diese Tatsachen ändern aber auch keine Unterschriftenlisten", erklärt Bartelt und spielt damit auf die vom Issumer Betriebsrat initiierte Aktion für die Wiedereröffnung des Gastro-Komplexes an, der seit Mai 2011 leer steht.

Wobei eben jener Betriebsrat gestern ankündigte, über weitere Aktionen nachzudenken. Mehr Einzelheiten sind den Aushängen auf dem Brauereihof nicht zu entnehmen. Deutlich wird die Wut auf den eigenen Arbeitgeber: "Das Vorgehen zeigt mal wieder, wie wichtig die Mitarbeiter sind und was die Marke Diebels dem Konzern bedeutet", heißt es da voller Ironie.

Doch Sprecher Bartelt wehrt sich. Dass Alt nicht mehr so laufe wie Pils, sei reine Verbraucher-Entscheidung. Das ändere auch die fehlende Werbung nicht. Immerhin habe Diebels aber im schrumpfenden, rein regionalen Altbier-Markt Anteile hinzugewinnen können, weil Mitbewerber noch mehr verloren hätten. Außerdem sichere das Pils-Brauen in Issum auch die Jobs der dortigen Kollegen.

(RP)
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