Straelen Straelens Tor zur Konversion

Straelen · NRW-Umweltminister Johannes Remmel war zu Gast in Herongen. Dort erfuhr er, was mit der ehemaligen Bundeswehrfläche passieren soll. Geplant ist eine Verbindung von Ökonomie und Ökologie.

Am Haupttor des einstigen Depots (v.r.): Bürgermeister Jörg Langemeyer, Minister Johannes Remmel und einige Grünen-Politiker aus Straelen und Umgebung.

Foto: Siwe

Viel Platz ist auf dem Gelände an der Bundesstraße 221, das bis 2011 von der Bundeswehr als Depot genutzt wurde. Ginge es nach den Grünen in Straelen, sollte das riesige Areal künftig völlig frei bleiben und der Natur zurückgegeben werden. "Wir favorisieren für ein Gewerbegebiet einen Standort nördlich vom Depot, zur Autobahn 40 hin", so Stefan Kemmerling (Grüne Opposition) und Hans-Hermann Terkatz (Bündnis 90/Grüne). Gestern schilderten sie ihr Ansinnen NRW-Umweltminister Johannes Remmel.

Doch das Regierungsmitglied aus Düsseldorf hörte bei seinem Besuch auf dem alten Depot-Gelände auch von der Konversions-Variante, wie sie das Büro NRW.Urban bereits den Straelener Kommunalpolitikern vorgetragen hatte. "Eine Kombination aus Ökologie und Ökonomie", umschrieb es Bürgermeister Jörg Langemeyer. Danach soll maximal ein Viertel der Fläche, ungefähr 30 bis 40 Hektar, für Gewerbe zur Verfügung stehen. "Damit würden wir bereits versiegelte Flächen weiter nutzen", so Langemeyer.

Die Firmen – nach derzeitiger Planung kleinere und mittlere Betriebe, die sich mit dem Veredeln, Weiterverarbeiten und Verteilen von Gartenbauprodukten beschäftigen oder Zulieferer sind – sollen sich auf Flächen innerhalb der halbmondförmigen Erschließungsstraße konzentrieren. Für die Erschließung reichen nach Ansicht der Stadt die im Depot vorhandenen, ausgebauten Straßen, ergänzt um den Ausbau der Hoverstraße im Norden. Eine neue Straße zur B 221 hin, wie im Konzept vorgesehen, sei entbehrlich.

Der Naturschutzbund (Nabu) ist gegen jegliche gewerbliche Nachnutzung, wie dessen Kreisvorsitzende Monika Hertel verdeutlichte. Sie wies auf die wertvollen Biotope mit schützenswerter Flora und Fauna, zum Beispiel Fledermäusen, hin.

Einigkeit besteht bei allen Akteuren darüber, im westlichen Teil des Areals eine etwa 700 Meter breite Grünbrücke einzurichten. Mit ihr könnte die Lücke zwischen den niederländischen Naturschutzgebieten Meinweg und Maasduinen und dem deutschen Brachtenwald sowie den Krickenbecker Seen geschlossen werden. Den Tieren eröffnete sich mit einer Ökobrücke über die A 40 ein Korridor, um das grüne Band entlang der Maas von Nimwegen nach Maastricht zu erreichen. "Das finde ich spannend", urteilte Remmel. Das solle man schnell hinkriegen.

Doch zunächst müssten laut Straelens Baudezernent Harald Purath die Bomben geräumt werden, die während des Zweiten Weltkriegs auf den von den Deutschen genutzten Flughafen Venlo geworfen wurden.

(RP)