Duisburg Front am Niederrhein gegen das FOC

Duisburg · In einer gemeinsamen Erklärung haben sich gestern die IHK, die Städte und Gemeinden des Kreises Wesel und der Einzelhandelsverband gegen das FOC ausgesprochen.

 Dr. Stefan Dietzfelbinger, IHK-Hauptgeschäftsführer.

Dr. Stefan Dietzfelbinger, IHK-Hauptgeschäftsführer.

Foto: Archiv

Die Zahl der Gegner wächst. Dass die IHK, der Einzelhandelsverband und die Bürgerinitiative Zinkhüttenplatz strikt gegen ein Factory Outlet Center sind, ist hinlänglich bekannt. Dass man bei den Grillo-Werken zumindest skeptisch ist, ist ebenfalls kein Geheimnis. Gestern nun haben sich auch Dr. Ansgar Müller, Landrat des Kreises Wesel, und die Bürgermeister der Städte und Gemeinden Moers, Kamp-Lintfort, Wesel, Neukirchen-Vluyn, Rheinberg, Schermbeck, Sonsbeck, Voerde, Alpen, Dinslaken, Hünxe, Hamminkeln und Xanten eindeutig positioniert. Auch IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Stefan Dietzfelbinger und Einzelhandelsverbands-Präsident Alfred Walzer haben die Erklärung unterzeichnet.

 Ansgar Müller, Landrat des Kreises Wesel.

Ansgar Müller, Landrat des Kreises Wesel.

Foto: Malz, Ekkehart (ema)

Unter Bezug auf das Regionale Einzelhandelskonzept für das Westliche Ruhrgebiet heißt es in der Erklärung: "Die Planung der Stadt Duisburg, auf dem Gelände der ehemaligen Rhein-Ruhr-Halle, des ehemaligen Stadtbads und der Wohnsiedlung ,Am Zinkhüttenplatz' ein FOC anzusiedeln, widerspricht dieser Zielsetzung eindeutig. Wir lehnen sie daher strikt ab."

 Alfred Walzer, Präsident des Einzelhandelsverbandes Niederrhein.

Alfred Walzer, Präsident des Einzelhandelsverbandes Niederrhein.

Foto: nn

Zudem wird die Stadt aufgefordert, auf großflächige Handelsansiedlungen außerhalb der gewachsenen innerstädtischen Handelslagen zu verzichten. Die Stadt müsse die Belange der Nachbarkommunen angemessen berücksichtigen und die Planungen für ein FOC "mit seinen erheblichen Risiken für die Innenstädte einer ganzen Region" einstellen. Es müsse einen überörtlichen Konsens in dieser Frage geben.

 Gegen das "Duisburg Outlet Village" genannte geplante Factory Outlet Center formiert sich weiterer Widerstand. Die Nachbarkommunen und der Kreis Wesel haben große Vorbehalte.

Gegen das "Duisburg Outlet Village" genannte geplante Factory Outlet Center formiert sich weiterer Widerstand. Die Nachbarkommunen und der Kreis Wesel haben große Vorbehalte.

Foto: Archiv

Die Ansiedlung großflächiger Einzelhandelsbetriebe an verkehrsgünstigen, nicht integrierten und städtebaulich ungeeigneten Standorten führten nicht selten zur Aufgabe von Einzelhandelsangeboten in den Zentren, heißt es in der Erklärung.

In der Folge bestünde die Gefahr, dass die zentralen Versorgungsbereiche in den Stadt- und Ortsteilzentren die ihnen zugedachten Aufgaben verlieren könnten. Außerdem gefährde die Ansiedlung großflächiger Handelsbetriebe außerhalb der gewachsenen Zentren private und öffentliche Investitionen, die in der Annahme langfristiger Sicherheit in den Zentren der Städte aufgewendet wurden. Zudem würden auch Städtebaufördermittel, die zur Stärkung der Zentren eingesetzt wurden, entwertet.

Die gemeinsame Erklärung erhöht weiter den Druck auf Roger Sevenheck vom FOC-Entwickler German Development Group (GDG). Wie berichtet gab es Haftbefehle gegen den Niederländer. Hintergrund sollen Zahlungsschwierigkeiten wegen eines anderen Projektes in Bonn gewesen sein. Anschließend hatte die Stadt Duisburg Sevenheck aufgefordert, eine Erklärung zu seiner Bonität abzugeben. Bislang ist dazu ein Ergebnis aber noch nicht bekannt.

(RP)
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