Gerhard Schröder in Langenfeld Alt-Kanzler heute auf dem Marktplatz

Langenfeld · Am Freitag kommt Gerhard Schröder nach Langenfeld. Der letzte Wahlkampfauftritt eines Bundeskanzlers a.D. in der Posthorn-Stadt liegt fast ein halbes Jahrhundert zurück. 1965 gastierte Konrad Adenauer – ebenfalls auf dem Marktplatz.

Am Freitag kommt Gerhard Schröder nach Langenfeld. Der letzte Wahlkampfauftritt eines Bundeskanzlers a.D. in der Posthorn-Stadt liegt fast ein halbes Jahrhundert zurück. 1965 gastierte Konrad Adenauer — ebenfalls auf dem Marktplatz.

Geschichte wiederholt sich bekanntlich nicht. Aber wenn sie sich wiederholen würde, dann, ja dann müsste . . .

. . . Peer Steinbrück den Wahlkreis-Sieg am 22. September ganz knapp verfehlen,

. . . die neue Langenfelder Gesamtschule nach Gerhard Schröder benannt werden und

. . . der übernächste Auftritt eines Altkanzlers auf dem hiesigen Marktplatz erst im Jahre 2061 folgen.

Der nächste Auftritt ist immerhin schon heute Abend: Ab 19.30 Uhr spielen "Jim Button's" zur Einstimmung unplugged Rock von AC/DC, Billy Idol und Co., für 20 Uhr werden Bundestagswahlkreiskandidat Steinbrück und sein Vorvorgänger als SPD-Spitzenkandidat, Schröder, erwartet. Der Niedersachse will Steinbrück helfen, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) abzulösen, der Schröder 2005 unterlag. Sollte sich der Alt-Kanzler wie bei seinen jüngsten Wahlkampfauftritten als Zugpferd erweisen, dürfte es 30 Tage vor der Bundestagswahl voll werden auf dem Marktplatz.

Zumal Auftritte ehemaliger Bundeskanzler Seltenheitswert haben in Langenfeld. Außer Adenauer (1949 als Noch-nicht-Kanzler und 1965 als Kanzler a.D.) sprach in der Posthorn-Stadt bislang kein (Alt-) Kanzler zum Volk. Schröders Amtsvorgänger Helmut Kohl landete schon mal mit dem Hubschrauber in Wiescheid, hatte aber nur "geschäftlich" zu tun, bei seiner Wahlkampf-Agentur von Mannstein.

Adenauer unterstützte vor 48 Jahren CDU-Wahlkreiskandidat Hans Litterscheid. Doch trotz der Hilfe durch das lebende Gründungsdenkmal der Bundesrepublik verfehlte der damalige Bürgermeister und nachmalige Ehrenbürger Langenfelds den Einzug ins Bonner Parlament ganz knapp: Bei der Bundestagswahl knapp zwei Wochen später fehlten Litterscheid 242 Stimmen.

Am Sändchen wurde damals der Bau eines Gymnasiums vorbereitet. Kaum zwei Jahre nach dem Wahlkampfauftritt des Alt-Kanzlers entschied der Stadtrat, die neue Schule nach Konrad Adenauer zu benennen. 16 Ratsmitglieder stimmten dafür, 9 dagegen, 5 enthielten sich.

(RP)
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