Parteitag in Kamen Linke in NRW sucht neue Doppelspitze

Düsseldorf · Die Linke in NRW sucht eine neue Doppelspitze und muss einen Großteil des Vorstandes neu wählen. Die Partei hatte bei der Landtagswahl den Einzug in den Landtag klar verpasst.

Jules El-Khatib, Vorsitzender der Partei Die Linke in Nordrhein-Westfalen, tritt nach nur knapp einem Jahr Amtszeit nicht wieder als Co-Vorsitzender der Landespartei an (Archivbild).

Jules El-Khatib, Vorsitzender der Partei Die Linke in Nordrhein-Westfalen, tritt nach nur knapp einem Jahr Amtszeit nicht wieder als Co-Vorsitzender der Landespartei an (Archivbild).

Foto: dpa/Henning Kaiser

Zum Parteitag am Samstag und Sonntag in Kamen treten die Landessprecher Nina Eumann und Jules El-Khatib nicht wieder an. Knapp eine Woche vor dem Parteitag lagen am Montag erst zwei schriftliche Bewerbungen für die Sprecher-Posten vor - von zwei Männern. Eine Frau bewarb sich bislang nicht.

Insgesamt wollen 13 von 22 Mitgliedern des Landesvorstands nicht wieder antreten. Sie hatten wegen des Dauerstreits in der Linken ihren Rückzug angekündigt und in einer gemeinsamen Erklärung schwere Vorwürfe gegen die Bundesspitze der Partei erhoben.

Die Linke war bei der Landtagswahl in NRW nur auf 2,1 Prozent gekommen und hatte den Einzug in den Landtag erneut klar verpasst.

Landessprecher El-Khatib (31) war nur knappes Jahr Co-Vorsitzender der NRW-Linken. „Das muss kein Abschied auf ewig sein“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Er brauche nach insgesamt acht Jahren im Landesvorstand eine Pause und wolle sich neuen Herausforderungen stellen.

Zugleich betonte er: „Mich stören diese Aufrufe zur Spaltung. Ich bin angetreten für eine pluralistische Linke und mit einem klaren Profil.“ Er sei zusammen mit seiner Co-Sprecherin Eumann immer bemüht gewesen, „verschiedene Strömungen und Denkansätze miteinander zu vereinen“, sagte der Soziologe.

Belastet wird die Partei auch von einem Dauerstreit um Äußerungen der früheren Bundestagsfraktionschefin Sahra Wagenknecht. Nach einer Rede zur Ukraine-Politik im Bundestag im September hatte sie auch in der Partei heftigen Widerspruch ausgelöst. Der Landesverband NRW stand hingegen zu Wagenknecht, die dort Mitglied ist und 2021 Spitzenkandidatin zur Bundestagswahl war.

(toc/dpa)
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