Sicherheit im Karneval Hinweise und Hilfsangebote für Frauen an Karneval

Düsseldorf · An Karneval wird gefeiert, geschunkelt und getrunken. Dabei kann es immer auch zu unschönen oder gar gefährlichen Situationen kommen. Tipps und Hinweise, wie besonders Frauen sicher Karneval feiern können.

Jede und jeder sollte an Karneval ausgelassen feiern können.

Jede und jeder sollte an Karneval ausgelassen feiern können.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Karneval ist bunt und fröhlich. Wo ausgelassen gefeiert wird, kann es aber auch zu sexueller Belästigung, Gewalt und Bedrohungen kommen. Die Karnevalshochburgen Köln und Düsseldorf haben deshalb spezielle Beratungsangebote eingerichtet. Darüber hinaus gibt es Hinweise und Tipps.

  • Begleitung Es klingt schon fast zu banal, aber wer Karneval auf der Straße feiern möchte, sollte sich Freundinnen und Freunden anschließen, denen man vertraut und auf die man sich verlassen kann. Sollte es zu einer ungewünschten Situation kommen, sind Betroffene so nicht allein.
  • Aufmerksamkeit Wenn sich Betroffene in einer bedrohlichen Situation befinden, sollten sie versuchen, auf sich aufmerksam zu machen. Die Polizei NRW empfiehlt, durch lautes Schreien auf sich aufmerksam zu machen und zu versuchen, Unbeteiligte aktiv zur Hilfeleistung aufzufordern. „Sprechen Sie die Person gezielt an: Sie mit der blauen Jacke! Ich brauche Hilfe!“, rät die Polizei NRW.
  • K.O.-Tropfen Immer wieder kommt es auch im Karneval zu Vorfällen, bei denen sogenannte K.O.-Tropfen unbemerkt in Getränken landen. Die Tropfen wirken betäubend, sorgen für Gedächtnisverlust und können eine Person komplett außer Gefecht setzten. Das macht es den Tätern, leichter seine Opfer zu bestehlen oder sexuell zu missbrauchen. Um sich zu schützen, gibt es Abdeckungen für Gläser oder spezielle Tests, die innerhalb von Sekunden anzeigen, ob sich K.O.-Tropfen im Glas befinden oder nicht. Natürlich gilt aber auch: Getränke sollten nie unbeaufsichtigt bleiben.
  • Hilfsangebote und Anlaufstellen in Düsseldorf Wer sexuell belästigt wurde oder sich unwohl fühlt, kann sich an eines der speziell eingerichteten Hilfsangebote wenden. In Düsseldorf bietet die Frauenberatungsstelle in den kommenden Tagen jeweils von 11 bis 13 Uhr tägliche Notfallsprechstunden in den Räumen an der Talstraße 22-24 an. Außerdem ist die Beratungsstelle telefonisch unter 0211/686854 zu erreichen. Darüber hinaus gibt es die Kampagne „Luisa ist hier“. Betroffene können sich an teilnehmenden Orten und Kneipen mit der Frage „Ist Luisa hier?“ an das Personal wenden, damit sie schnelle Unterstützung und Hilfe bekommen.
  • Hilfsangebote und Anlaufstellen in Köln Das Projekt „Edelgard“ soll Frauen in Köln unterstützen. Dessen Beraterinnen sind an Weiberfastnacht und an Rosenmontag von 11 bis 1 Uhr nachts und Freitag, Samstag und Sonntag von 20 bis 1 Uhr unter der Telefonnummer 0221/22127777 erreichbar. Außerdem gibt es über das Stadtgebiet verteilt 180 „schützende Orte“, an denen Frauen und Mädchen Hilfe bekommen, wenn sie sich belästigt oder bedroht fühlen. Eine Karte von „Edelgard“ zeigt die Orte an. Dazu gehören Banken, Gasthäuser, Apotheken, Museen oder Feuerwehrstellen.
  • Weitere Hotlines Neben den speziellen Angeboten in den Karnevalshochburgen gibt es auch weitere Telefonhotlines, wie das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ unter der Nummer 08000/116016 oder das Kinder- und Jugendtelefon von „Nummer gegen Kummer“ unter der Nummer 116111.
  • Notruf Wer sich selbst bedroht fühlt oder anderen helfen möchte, sollte sich nicht scheuen, die Polizei über den Notruf 110 zu verständigen.
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