Müll reduzieren und Geld sparen Zehn Tipps für mehr Nachhaltigkeit im Alltag

Krefeld · Verschwendung minimieren und dabei noch Geld sparen, das ist mit ein paar kleinen Tricks auch im Alltag möglich. Wir haben einige Ideen zusammengestellt, um das zu nutzen, was sonst vielleicht im Müll landet.

Wie man vermeintlichen Abfällen ein neues Leben schenkt
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Wie man vermeintlichen Abfällen ein neues Leben schenkt

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Foto: Jessica Kuschnik

Rund 646 Kilogramm Müll pro Kopf haben die Deutschen laut Statistischem Bundesamt im Jahr 2021 produziert. Das belegen die aktuellen Zahlen von Februar. Damit liegt Deutschland über dem EU-Durchschnitt. Die gute Nachricht: Müll lässt sich recht einfach reduzieren – und das hat einen Mehrwert für die ganze Familie.

1. Verpackungen nutzen

Toilettenpapier und Taschentücher sind etwas, das täglich benutzt wird. Dementsprechend fallen wöchentlich leere Plastikverpackungen an. Statt diese Tüten in die gelbe Tonne zu werfen, können aus ihnen selbst Mülltüten werden. Das spart gekaufte Mülltüten und gibt der leeren Verpackung einen neuen Sinn. Klappt auch mit anderen leeren Verpackungstüten.

2. Schraubgläser wiederverwenden

Kinder lieben Tomatensoße. Bei uns kommt sie aus dem Glas. So öffnen wir wöchentlich mindestens zwei Gläser. Die werden aber nicht weggeworfen – stattdessen landen sie als Geschenke bei der Verwandtschaft. Die Kinder bemalen sie mit Acryl- oder Glasmalstiften, hinein kommt ein Teelicht und das Geschenk ist fertig. Ebenfalls gut nutzen lassen sich kleine Flaschen von Salatsoße. Hinein kommen geschichtet die trockenen Zutaten für die Lieblingskekse oder Kuchen wie Mehl, Zucker, Backpulver, Gewürze und Schokoflocken. Ein Etikett verrät das Rezept, hinzufügen müssen die Beschenkten lediglich die „nassen“ Zutaten wie Milch und Eier. Die alten Gläser, in denen Brotaufstriche und Marmeladen waren, können als Aufbewahrung genutzt werden, etwa für Zuckerperlen, Paniermehl oder als Stifteglas.


3. Geschenkpapier

Wer Kita-Kinder hat, kennt das: Der Nachwuchs bringt täglich selbst gemalte Kunstwerke mit nach Hause, oft sind es mehr Bilder als Platz an den Wänden zum Aufhängen zur Verfügung steht. Die Lösung: Die Bilder sammeln und zu einem individuellen Geschenkpapier zusammensetzen. Beim nächsten Geburtstag ist das Papier dann der Hingucker.


4. Mit Freunden teilen

Bilderrahmen, Bücher, Schokofondue-Set, Teelichthalter – jeder hat doch etwas in der Wohnung herumliegen, das er nicht mehr nutzt. Dafür haben wir mit Freunden eine private Whatsapp-Gruppe gegründet: „Save the Plunder“ (zu Deutsch: Rettet den Plunder). Jeder postet darin unregelmäßig das, was zu verschenken ist. In 90 Prozent der Fälle findet sich für den Plunder ein neuer Besitzer.


5. Plastikeimer

In unserem Haushalt werden wöchentlich etwa zwei kleine Eimer mit Snacktomaten geleert. Früher landeten die in der gelben Tonne. Dabei sind sie vielseitig einsetzbar: Wer hat bei einem Tagesausflug mit Kindern nicht schon einmal geliebte Sandkasteneimer verloren? Stattdessen haben wir jetzt immer die Tomateneimer im Kofferraum. Im Wald werden damit spontan Kastanien und Blätter gesammelt, auf Wiesen bunte Blumen und am Strand Muscheln. Eimer kaputt oder liegengelassen? Kein Problem. Übrigens eignen sich dafür auch große Joghurteimer. Deren Vorteil: Sie haben unten keine Löcher. Damit werden sie am Strand zum Sandburgen bauen genutzt.

6. Brottüten und Eierkartons

Jedes Wochenende beim Bäcker neue Brötchentüten bekommen, die dann im Müll oder einer Schublade landen. Und auch leere Eierkartons füllen schnell die Altpapiertonne. Stattdessen einfach die alte Tüte wieder mit zum Bäcker nehmen. Das geht ein Dutzend Mal, bis sie nicht mehr so schön aussieht und guten Gewissens weggeworfen werden kann. Mit dem leeren Eierkarton kann man sich Eier einzeln kaufen. Auch freuen sich einige Bauern, wenn man die Kartons im Hofladen wieder abgibt.


7. Weinflaschen erleuchten

Oft sehen leere Weinflaschen richtig hübsch aus. Sie können leicht zum Dekoobjekt umfunktioniert werden. Mit einem Flaschenlicht (kostet nur wenige Euro) werden sie zu einer Tischlampe. Man kann die leeren Flaschen auch prima als Vasen nutzen.


8. Kram im Kerzenglas

Wenn die Kerze im Glas runtergebrannt ist, das Glas nicht einfach wegwerfen. Eine Stunde ins Tiefkühlfach, dann lassen sich Wachsreste prima herauslösen – die Spülmaschine erledigt den Rest. Danach kann man das Glas befüllen, mit Süßkram, Wattepads, Cremes und Lippenstiften oder auch mit Kaffeekapseln.


9. Resteessen

Das war früher bei uns einmal die Woche Tradition. Aus übrig gebliebenen Mittagessen zauberte meine Mutter noch etwas. Heute landet stattdessen viel im Müll. Dabei gibt es tolle „Reste-Rezepte“. Das im Freundeskreis beliebteste: Herzhafte Küchlein. Als Grundrezept nimmt man drei Eier, 150 Gramm Mehl, ein Päckchen Backpulver, 70 ml Öl, 125 ml Milch. Dann folgen die Reste: bis zu 400 Gramm Käse nach Wahl (Parmesan, Gouda, Feta, Mozzarella und Gemüse wie Zucchini, Paprika, Tomate, Lauch, Möhre – eben alles, was die Küche hergibt. Würzen mit Salz und Pfeffer. Erst wird das Gemüse angebraten, dann kommen Teig und Käse hinzu. In eine Backform oder ins Glas geben und bei 180 Grad für etwa 40 Minuten backen.


10. Duftsäckchen aus Socken

Wintersocken aussortieren steht jetzt an. Was Kindern nächsten Winter nicht mehr passt oder bei Erwachsenen Löcher hat, landet oft im Müll. Doch eigentlich sind manche Socken zu niedlich dafür. Tipp: Aus ihnen können Duftsäckchen werden. Einfach mit Lavendel oder anderen Kräutern füllen und in den Kleiderschrank oder ins Auto hängen. Mit Kirschkernen gefüllt wird aus alten Socken ein wärmendes Kirschkernkissen, sonst kann man sie dekorativ über Flaschen oder kleine Blumentöpfe stülpen. Auch dienen sie als kreatives Geschenkpapier in Bonbonform (einfach an beiden Enden mit Band zuknoten) für unförmige Geschenke.

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