Sommerzeit ist Gurkenzeit Perfekt zum Rumgurken

Düsseldorf · Die Gurke hat ein langweiliges Image, aber in der Hitze des Hochsommers spielt sie ihre Qualitäten aus: als Drink, Sirup oder Salat.

 Erfrischend bei Hitze: Wasser mit Gurken, Zitrone und Minze.

Erfrischend bei Hitze: Wasser mit Gurken, Zitrone und Minze.

Foto: Getty Images/iStockphoto/klenova

Als kleiner Frischekick auf einem belegten Brötchen oder als süß angemachter Gurkensalat zu Bratkartoffeln und Spiegelei: Die Salatgurke ist ein vertrauter und beliebter Begleiter in der Küche. Doch was immer präsent und verfügbar scheint, wirkt mitunter etwas langweilig. So ergeht es auch der Gurke, die kleingeschnitten in Salaten häufig nur eine Nebenrolle spielt.

Doch gerade der Hochsommer ist die Zeit, in der die Gurke in der Küche beweisen kann, dass in ihr viel mehr steckt als ein paar Vi­tamine und Wasser. In der Sommerküche sind Gurken deshalb ein wichtiger Begleiter und aus dem griechischen Joghurt-Dip Tsatsiki und der spanischen kalten Suppe Gazpacho nicht wegzudenken. Botanisch ist das Gemüse mit der Melone und mit Kürbis verwandt. Und gerade mit der Melone harmoniert es besonders gut. Zum Beispiel in einem Salat mit Wassermelone oder Feta.

Wenn man im Obstgeschäft die Klopfgeräusche, mit der man angeblich eine gute Melone erkennen kann, falsch deutet und man ein mehliges oder nicht so süßes Exemplar ergattert hat, bewahrt auch die Gurke den Fehlkauf vor dem Kompost. Püriert man die geschälte Wassermelone mit einem Stück Gurke und lässt den Brei in einem Sieb abtropfen, erhält man einen erfrischenden Drink, der auf Eis, mit einem Spritzer Zitronensaft und mit Minze an heißen Tagen eine absolut empfehlenswerte  Erfrischung ist. Und das fast ganz ohne Zucker. Wem das zu viel Arbeit ist, der aromatisiert Wasser mit Scheiben von Gurken, Ingwer und Zitronen.

Auch bei Gurken ist mittlerweile die Vielfalt groß. Gürkchen wie Cornichons werden in Essig eingelegt, fürs Picknick oder fürs Pausenbrot gibt es Mini-Gurken, die nicht ganz so wässrig sind. Zum Schmoren sollte man spezielle Schmorgurken verwenden, die ebenfalls nicht so viel Wasser enthalten. Und die beim türkischen Lebensmittelhändler erhältlichen dünnen Schlangengurken, die oft zum Kilopreis verkauft werden, sind besonders aromatisch und schmecken ganz feingeschnitten gut in Couscous- und Bulgur-Salaten.

Beim Griff ins Regal merkt man sofort, ob die Gurke noch Biss hat: Schlackert und wabbelt sie rum, lässt man sie besser liegen. Auch tiefere Furchen sind ein Indiz dafür, dass eine Gurke schon älter ist. Einfache Regel: Ist sie nicht prall, ist sie nicht frisch.

Für die Verarbeitung ist wichtig zu wissen, welchen Effekt die Gurke in einem Gericht erzielen soll. Will man vermeiden, dass sie alles verwässert, sollte man zum Beispiel die Kerne entfernen – die auch bitter schmecken können – und die Gurken kleinschneiden und mit ein wenig Salz stehen lassen. Das entzieht ihr einen Teil der Feuchtigkeit, und die Gurke gibt Crunch. Schälen sollte man das Gemüse nur, wenn man es schmoren will oder die äußere Haut unangenehm fest ist. Da unter der Schale aber auch die Vitamine sitzen, könnte man in diesem Fall auch mit einem Sparschäler nur Streifen abziehen. So  lässt sich die Gurke leichter essen, und es sieht noch ganz hübsch aus.

Bitterstoffe sitzen auch am Strunk, den sollte man deshalb großzügig abschneiden – wenn man eine Reibe benutzt, ist das auch gesünder für die Fingerkuppen. Lagern sollte man Salatgurken am besten immer getrennt von anderem Obst und Gemüse. Das Reifegas Ethylen, das zum Beispiel Tomaten, Äpfel oder Birnen verströmen, lässt sie vorschnell reif werden.

Gurken bestehen zu 98 Prozent aus Wasser. Das Gemüse enthält aber viele Mineralstoffe und Vitamine. Gurken sind vor allem reich an Kalium, Kalzium, Phosphor, Eisen sowie an Provitamin A, Vitamin B1 und C. Durch ihren hohen Wasseranteil tragen sie positiv zum Flüssigkeitshaushalt bei – perfekt bei heißen Tagen. Und sie enthalten pro 100 Gramm nur zehn Kalorien.

  • Gurkensirup

Zutaten 400 g Gurke, 150 g Wasser, 140 g Zucker, frisches Basilikum und/oder Minze

Zubereitung Die Gurke waschen und die Kerne entfernen. Mit Schale fein raspeln oder  in einer Mixer zerkleinern. In einem Topf Wasser und Zucker aufkochen, der Zucker muss sich komplett auflösen. Etwas abkühlen lassen und dann die Gurken und die Kräuter dazugeben. Die Masse darf nicht noch einmal aufkochen, sonst verliert der Sirup seine grüne Farbe. Etwa eine halbe Stunde ziehen lassen. Den Brei in ein feines Sieb geben, Saft auffangen  und die Reste noch einmal kräftig ausdrücken. Gut verschlossen hält sich die Flasche im Kühlschrank drei bis vier Wochen.

Variante Wer mag, der kann mit Aromen experimentieren, zum Beispiel, indem man noch geriebenen Ingwer hinzugibt oder für einen frischeren Geschmack etwa Zitronensäure mit aufkocht.

Der Sirup wird dann mit stillem Wasser oder Selters aufgegossen. Wem der Sinn nach Alkohol steht, der kann ihn auch mit Gin und Tonic kombinieren. Gut geeignet ist zum Beispiel „Hendrick’s Gin“, der Gurken- und Rosenblütenessenzen enthält.

  • Kalte Gurkensuppe

Zutaten (4-6 Personen) 1 1/2 Salatgurken – mit Schale in Stücke geschnitten, 300 ml saure Sahne, 300 ml Naturjoghurt, 450 ml Gemüsebrühe, 1 Handvoll frische Minze – klein gehackt, 1 Becher geschlagene Sahne, etwas Salz, Paprikapulver oder Cayennepfeffer.

Zubereitung Die Gurkenstücke zusammen mit der sauren Sahne und dem Joghurt pürieren. Die kalte Brühe und die Minze dazugeben und mit Salz abschmecken; alles gut vermischen. Die Suppe in den Kühlschrank stellen. Jede Portion mit einem Sahnehäubchen garnieren und mit einem Hauch des roten Pulvers bestäuben.

  • Gurken-Avocado-Salat

Zutaten 1 Gurke, 2 Avocados, glatte Petersilie, 1 rote Zwiebel, Saft einer Limette, 2 El Olivenöl, Salz, Pfeffer, etwas Chili

Zubereitung Gurken schälen und Kerne entfernen. Avocados aus der Schale lösen. Das Fruchtfleisch in feine Würfel schneiden. Mit Limettensaft, Gewürzen und Olivenöl anmachen. Passt gut zu einem Stück krossem Weißbrot.

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