Single "Video Games" erobert die Charts Pop-Sensation Lana del Rey

Düsseldorf · Jetzt veröffentlichen sie überall diese Listen mit den besten Songs des Jahres, und wenn es mit rechten Dingen zugeht, müssen diese zwei Lieder ganz vorne stehen: "Video Games" und "Blue Jeans". Die 25-jährige Amerikanerin Lana del Rey singt sie, sie ist die Pop-Sensation des Jahres.

Lana del Rey - die "Gangsta-Nancy-Sinatra"
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Foto: Photographer: NICOLE NODLAND

Lana del Rey heißt eigentlich Elizabeth Grant und wuchs in Lake Placid auf. Mehr Biografisches ist nicht verbürgt. Einige Quellen sagen, ihr Vater sei Internet-Millionär. Anderswo liest man, ihr Stiefvater sei Chris Isaak, jener Sänger, der 1989 dieses tolle Schwarz-Weiß-Video mit der jungen Helena Christensen machen ließ. Der Song dazu heißt "Wicked Game".

Besser lässt sich der künstlerische Werdegang verfolgen. Del Rey stand bereits mit 17 auf der Bühne. Sie spielte ein Album ein, es erschien 2009 beim Label Five Points Records mit dem Titel "Lizzy Grant aka Lana Del Rey".

Der Künstlername Lana zitiert die Hollywood-Diva Lana Turner, del Rey das Automodell von Ford. Die CD stand allerdings nur drei Monate in den Läden. Man hört darauf lockenden Gesang, sehr sinnlich, dazu Beats und jazzige Arrangements.

Man plante Größers

Inzwischen ist klar: Die Platte wurde zurückgezogen, weil man Größeres mit dieser Frau plante. Lizzy Grant unterschrieb damals einen Vertrag mit Universal. Die Leute dort wollten sie als Gegenentwurf zu Lady Gaga aufbauen. Und so kehrte sie im Sommer 2011 zurück.

Im Internet klickten eine Million Menschen das angeblich selbst geschnittene Video Lana del Reys zu ihrem Song "Video Games" an. Sie hatte den Namen geändert, war nach London gezogen, und ihre Lippen wirkten nicht mehr so natürlich wie einst.

Der Sound orientiert sich nun deutlich am Klang San Franciscos in den 60er Jahren: Nancy Sinatra, Dusty Springfield, Hitchcocks Blondinen. Der Gesang lässt an eine grüne Witwe auf hohen Hacken denken, die den Postboten gern auf ein Likörchen in ihre rosa möblierte Vorstadt-Villa bittet.

"I will always love you to the end of time"

Als es die Single endlich zu kaufen gab, wollten alle sie haben. Man höre sich nur den Beginn von "Blue Jeans" an: diese geheimnisvolle Atmosphäre. Eine Gitarre, die schon David Lynch gute Dienste geleistet haben könnte. Die tiefe Stimme. Man hat Fotografien von William Eggleston vor Augen.

Die Monroe im Halbschatten. Ein Cadillac in Calico Hills, auf den cremefarbenen Ledersitzen klebt Blut. Dann hebt del Rey die Stimme und sagt, was alle Jungs gerne hören: "I will always love you to the end of time."

Alleine hat Lana del Rey das nicht hinbekommen. Ihre prominenten Helfer heißen Eg White, der bereits am Klangbild der Duffy- und Adele-Alben bastelte, und Guy Chambers.

Der war in der großen Zeit wichtigster Mann bei Robbie Williams. Zwei, die wissen, wie verruchter Glamour klingen soll. Lana del Rey passt wunderbar in diese vergangenheitsselige Zeit. Sie ist der perfekte Star einer Kultur, die den Blick am liebsten zurückwendet. Für den 20. Januar ist das erste Album angekündigt. Es wird klingen wie früher.

(RP/csr/top/pst)
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