Meisner für Seelsorge in der digitalen Welt

Köln (kna) Beichten im Internet ist nach Ansicht des Kölner Kardinals Joachim Meisner unmöglich. Dies sagte Meisner gestern in Köln. Zur Beichte gehöre das "persönliche Gegenüber von Angesicht zu Angesicht". Allerdings zeigten solche Themen die Richtung für eine "Seelsorge in der digitalen Welt" auf.

Meisner äußerte sich beim Medienempfang des Erzbistums Köln zum Thema neue Medien.Er rief die Kirche dazu auf, "die neuen Technologien als Instrumente der Verkündigung anzusehen und zu nutzen". Das wesentlich Neue sei, dass das Internet in bisher nicht gekanntem Umfang die wechselseitige Kommunikation erlaube. Etwa die Hälfte der online verbrachten Zeit nutzten die Menschen nicht zur Information, sondern zur Kommunikation durch Mails, in Netzwerken oder Foren, so der Kölner Kardinal.

Seiner Meinung nach muss es für kirchliche Anbieter darum gehen, "ein grundlegendes Informationsbedürfnis über Glauben und Kirche zu stillen". Trotz vielfältiger und guter Ansätze sei der Bedarf gewachsen.

Auch unter Katholiken sei religiöses Wissen keine Selbstverständlichkeit mehr, beklagte Meisner. Er appellierte an Christen, sich am digitalen Austausch zu beteiligen und Farbe zu bekennen. Dabei gehe es "weder um Beeinflussung noch um Indoktrination".

Auf Nachfrage würdigte der Kardinal die Berichterstattung zahlreicher Medien über kirchliche Missbrauchsskandale.

Meisner erklärte, er sei "dankbar, dass Medien viel zur Aufklärung beigetragen" hätten, obwohl es auch "Missbrauch mit dem Missbrauch" gegeben habe, so der Kardinal.

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