Quirinusmünster Päpstliche Ehre für Neuss

Quirinusmünster · Das Neusser Quirinusmünster trägt nun den Titel einer Päpstlichen Basilika. Erzbischof Joachim Kardinal Meisner verkündete die Ernennung durch Papst Benedikt XVI. zum Abschluss der 800-Jahr-Feier des Münsters.

 Gut gelaunt bereitete sich Joachim Kardinal Meisner (3.v.r.) im neuen Quirinus-Messgewand mit den Priestern, unter anderem Oberpfarrer Msgr. Guido Assmann (2.v.l.) und Dechant Wilfried Korfmacher (r.), auf die Messe vor.

Gut gelaunt bereitete sich Joachim Kardinal Meisner (3.v.r.) im neuen Quirinus-Messgewand mit den Priestern, unter anderem Oberpfarrer Msgr. Guido Assmann (2.v.l.) und Dechant Wilfried Korfmacher (r.), auf die Messe vor.

Foto: NGZ

Lang anhaltender Applaus erklang am Samstag um 20.30 Uhr vor dem Schluss-Segen im Quirinusmünster: Ungewöhnlich, aber vollkommen verständlich — hatte doch Joachim Kardinal Meisner gerade die Ernennung des Neusser Münsters zur Päpstlichen Basilika durch Papst Benedikt XVI. verkündet: "Nun wird uns die Basilica minor noch stärker mit dem Papst und den Basiliken von Rom verbinden." Der Kölner Erzbischof setzte mit dieser lang erhofften Nachricht einen außergewöhnlichen Abschluss der geistlichen Feiern des Jubiläumsjahres "800 Jahre Grundsteinlegung des Quirinusmünsters".

Quirinusmünster: Päpstliche Ehre für Neuss
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Die rund 400 Gläubigen beim Pontifikalamt freuten sich, vom Erzbischof zu hören, dass bei der Vergabe des Ehrentitels "Basilica minor" an St. Quirin die Bereiche Alter, Schönheit, Größe und lebendiger Glauben berücksichtigt worden seien: "Es werden Kirchen ausgezeichnet, die einen Vorbild-Charakter haben", so der Kardinal.

Viele Jahre hatten die Neusser darauf gehofft, dass die Kirche ihres Stadtpatrons zur Basilika erhoben wird. Doch auch nach der 18 Jahre dauernden, aufwendigen Renovierung des Münsters unter dem damaligen Oberpfarrer Msgr. Dr. Hans Dieter Schelauske, als St. Quirin 2006 wieder in neuem Glanz erstrahlte, blieb die Nachricht aus Rom aus. "Ende gut, alles gut", meinte dann auch Kardinal Meisner am Samstagabend.

"Es müssen viele Kriterien erfüllt werden", erläuterte Oberpfarrer Monsignore Guido Assmann die Vorgehensweise: "Wir haben Ende 2008 den Antrag noch einmal gestellt." Assmann freute sich über die Ernennung: "Ich bin froh, an einer solch schönen Basilika Pfarrer sein zu dürfen."

In seiner Predigt hatte der Kölner Erzbischof am Vorabend zu Allerheiligen betont: "Das Quirinusmünster hat der Stadt Neuss Profil gegeben, es ist steingewordener Christusglaube." Es gehöre zur Strategie des lebendigen Gottes, mit kleinen Ursachen große Wirkung zu erzielen. "Wir haben oft zu wenig Geduld mit der Kirche, da zu wenig vom Geist Gottes, von Pfingsten, zu spüren ist", forderte Kardinal Meisner die Neusser auf, "durch Einmütigkeit im Gebet dem Heiligen Geist Platz einzuräumen". Denn die Kirche lebe vom Geist Gottes. Das zeige sich in den Zeugen Gottes, die kraftvoll die Herausforderungen der Welt angingen, nicht nur die Heiligen, sondern alle Menschen: "Wir alle sind von Christus gesandt, die Frohe Botschaft in die Welt zu tragen."

(RP)
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