Der Film "Mondovino" wird kurzfristig zusätzlich im Hauptwettbewerb aufgenommen Prominenten-Auflauf und Proteste erwartet

Cannes (rpo). Zwölf Tage lang ist Cannes Hochburg des Films. Die ersten Stars sind bereits zum 57. Filmfestival an der Côte d'Azur eingetroffen. Kurzfristig wurde ein weiterer Film in den Wettbewerb um die "Goldene Palme" aufgenommen.

Kurz vor der feierlichen Eröffnungsgala nahmen die Veranstalter überraschend noch den US-Dokumentarfilm "Mondovino" in den Hauptwettbewerb auf. Damit bewerben sich insgesamt 19 Filme um die begehrteste Auszeichnung der Kinowelt nach den Oscars. Die Preise werden am 22. Mai vergeben; den Vorsitz der Jury hat der US-Regisseur Quentin Tarantino.

Bei dem bis zum 23. Mai laufenden Festival werden unter anderen die Oscar-Preisträger Charlize Theron ("Monster") und Tom Hanks erwartet. Wie Hanks kommen US-Frauenschwarm Brad Pitt und Ulknudel Eddie Murphy erstmals nach Cannes. Zu den angesagten Gästen im Festival-Palast an der französischen Riviera zählen auch Penélope Cruz, Emily Watson, Sophie Marceau, Cameron Diaz, Sharon Stone und Uma Thurman sowie ihre männlichen Kollegen Sean Penn, Kevin Kline und Nick Nolte. Nach Einschätzung des künstlerischen Festival-Leiters Thierry Frémaux bietet Cannes in diesem Jahr viel in puncto "Glamour".

Ins Rennen um die Goldene Palme hatten die Organisatoren zunächst 18 Filme geschickt. Am Mittwoch gab Frémaux kurzfristig bekannt, dass "Mondovino" vom US-Regisseur und Weinfachmann Jonathan Nossiter als 19. Wettbewerbsbeitrag laufen werde. Als Favoriten galten im Vorfeld der zweimalige Cannes-Sieger Emir Kusturica mit "Das Leben ist ein Wunder", "Ladykillers" von den Coen-Brüdern mit Hanks in der Hauptrolle sowie "Fahrenheit 9/11" vom Oscar-Preisträger und erbitterten Gegner von US-Präsident George W. Bush, Michael Moore. In der deutsch-österreichischen Produktion "Die fetten Jahre sind vorbei" spielt "Good Bye, Lenin"-Star Daniel Brühl eine der Hauptrollen.

Neben vielen Prominenten werden in Cannes auch Proteste selbstständiger Schauspieler und Techniker erwartet, die Streichungen an der französischen Künstler-Arbeitslosenkasse nicht hinnehmen wollen. Um die Proteste zu entschärfen, luden die Festival-Betreiber eine Delegation unter anderem zur Teilnahme an der Auftakt-Gala ein. Damit sollten die Künstler auch am traditionell mit riesigen Medienrummel begleiteten Marsch über den roten Teppich in den Festivalpalast teilnehmen.

Der Pariser Kulturminister Renaud Donnedieu de Vabres erklärte, das Festival solle "so gut wie möglich" über die Bühne gehen. Im Mittelpunkt des Premierenabends sollte der jüngste Film des spanischen Regisseurs Pedro Almodóvars, "Schlechte Erziehung", stehen. Neben dem Festival lockt auch der parallel laufende Internationale Filmmarkt zehntausende Besucher nach Cannes.

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