Dax rutscht ab US-Wahlergebnis belastet Börse

Frankfurt/Main · Der Dax ist am Mittwoch angesichts der nachlassenden Euphorie über die Wiederwahl von US-Präsident Barack Obama deutlich ins Minus gerutscht. Er gab zuletzt um 0,82 Prozent auf 7317 Punkte nach.

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Foto: dpa, Fredrik Von Erichsen

Auch gute Quartalsberichte der Unternehmen halfen dem Leitindex nicht mehr - im Einklang mit dem nachgebenden Euro gab er zuletzt 0,82 Prozent auf 7317 Punkte ab. Für den MDax ging es um 0,46 Prozent auf 11 603 Punkte nach unten. Lediglich der TecDax behauptete ein Plus von 0,60 Prozent auf 818 Punkte.

Den Anlegern werde zunehmend klar, dass sich an den Machtverhältnissen in den USA nach der Wahl "überhaupt nichts verändert hat", sagte Händler Markus Huber vom Broker ETX Capital.

Dies sorge nicht gerade für Zuversicht mit Blick auf notwendige Reformen. Als Belastung sahen Börsianer auch die gesenkten Wachstumsprognosen der EU-Kommission sowie Aussagen von EZB-Chef Mario Draghi, wonach die Euro-Krise nun auch die deutsche Wirtschaft belaste. Zudem steht am späten Abend in Griechenland die Abstimmung über das neue Sparpaket an. "Zweifelsohne würde eine Ablehnung den finanziellen Zusammenbruch Griechenlands besiegeln", sagte Commerzbank-Experte Lutz Karpowitz.

Nur wenig Gewinner

Die Aktien der Munich Re legten nach überraschend guten Zahlen um anderthalb Prozent zu. An der MDax-Spitze verteuerten sich die Hochtief-Titel um knapp fünf Prozent. Nach roten Halbjahreszahlen kehrte der Baukonzern im dritten Quartal wieder deutlich in die Gewinnzone zurück und hob den Ausblick für Umsatz und Auftragsbestand an. Die Aktien von Klöckner & Co gewannen gut dreieinhalb Prozent.

Der Stahlhändler legte schwache Zahlen vor, verschärft aber nach dem fünften Verlust-Quartal in Folge sein Sparprogramm. Beim Autozulieferer ElringKlinger sorgten besser als erwartete Umsätze und ein dickeres Auftragsbuch für Kursgewinne von mehr als drei Prozent.

Die Titel von Axel Springer rückten nach Zahlen um knapp ein Prozent vor. Das Medienhaus konnte die großen Probleme im Printbereich nicht mit seinem schwächelnden Digitalgeschäft ausgleichen. Dennoch bestätigte Unternehmenschef Mathias Döpfner die Jahresprognosen. Dagegen bekam der Chemikalienhändler Brenntag die Auswirkungen der Schuldenkrise in Europa zu spüren und senkte nach den Quartalszahlen den Jahresausblick. Die Aktien verloren über ein halbes Prozent an Wert.

Am Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 1,14 Prozent am Vortag auf 1,13 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,02 Prozent auf 134,44 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,68 Prozent auf 142,71 Punkte. Der Euro fiel. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2746 (Dienstag: 1,2800) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7846 (0,7813) Euro.

(dpa)
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