Wirtschaftsweise: 0,8 Prozent Wachstum Konjunktur in Deutschland bekommt Delle

Berlin · Die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland hat sich wegen der Euro-Krise in diesem Jahr zusehends verlangsamt, wird nach Einschätzung der fünf Wirtschaftsweisen 2013 aber wieder etwas Fahrt aufnehmen.

Im laufenden Quartal werde die wirtschaftliche Dynamik jedoch voraussichtlich zunächst ihren Tiefpunkt erreichen, heißt es im am Mittwoch veröffentlichten Jahresgutachten des Sachverständigenrates.

Im Jahresdurchschnitt werde das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sowohl 2012 als auch 2013 um 0,8 Prozent ansteigen.

Neben all den Anstrengungen zur Überwindung der Euro-Krise gebe es "weiterhin wirtschaftspolitischen Handlungsbedarf im Inland", erklärten die fünf Mitglieder des Sachverständigenrats.

So müsse die Energiewende effektiv und effizient gestaltet werden. Im Gesundheitswesen und im Steuersystem müssten Reformen vorangetrieben werden. Am Arbeitsmarkt und in der Alterssicherung dürften schon umgesetzte oder eingeleitete Reformen nicht wieder zurückgenommen werden, forderten die Wirtschaftsweisen.

Beim Versuch, die Euro-Krise beizulegen, sei die Politik "ein Stück vorangekommen", bescheinigten die Wirtschaftsweisen. Vor allem mit dem Fiskalpakt habe sie Teile eines langfristigen Ordnungsrahmens auf den Weg gebracht.

Gleichzeitig schienen sich die Anstrengungen in den Krisenländern langsam auszuzahlen. Dass die Europäische Zentralbank (EZB) im Rahmen des Krisenmanagements immer mehr Aufgaben übernommen habe, dürfe aber "keinesfalls zu einer Dauerlösung werden", mahnten die Wirtschaftsweisen.

(AFP)
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