Deutsche Bank vor Einigung mit IKB-Fonds

Frankfurt/M. (dpa) Die Deutsche Bank steht neben der erwarteten Einigung mit den Erben des Medienunternehmers Leo Kirch offenbar kurz vor der Beilegung eines weiteren Rechtsstreits. Das Institut wolle sich mit den Loreley-Fonds vergleichen, berichtete die Zeitung "Die Welt" unter Berufung auf Finanzkreise. Die inzwischen zur staatlichen Förderbank KfW gehörenden elf Gesellschaften hatten im Oktober in New York eine Schadenersatzklage über 440 Millionen US-Dollar (335 Millionen Euro) eingereicht, weil sie sich von der Deutschen Bank beim Verkauf von Wertpapieren betrogen fühlten. Die Papiere wären bewusst so gestaltet worden, dass sie Verluste produzieren mussten, heißt es in der Klageschrift. Über die Höhe der Vergleichssumme schwiegen sich die beteiligten Parteien bislang aus.

Die auf der britischen Kanalinsel Jersey beheimateten Fonds waren einst von der Düsseldorfer Mittelstandsbank IKB gegründet worden. Als diese in der Finanzkrise in Schieflage geriet, wurde sie von der KfW aufgefangen. Die IKB hatte sich mit Wertpapieren verspekuliert. Einen Teil ihres Portfolios hatte sie zwischen 2005 und 2007 von der Deutschen Bank gekauft.

Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann hatte Anfang Februar angekündigt, er wolle bis Ende Mai noch einige Rechtsstreitigkeiten lösen. Es stünden einige Vergleiche an. Dafür legte er im vierten Quartal des vergangenen Jahres 380 Millionen Euro zurück. Ein Teil davon dürfte für die Loreley-Streitigkeiten reserviert worden sein, heißt es.

Ein Sprecher der Deutschen Bank wollte den Bericht auf Anfrage nicht kommentieren. Zu Wochenbeginn war darüber berichtet worden, dass die Bank entgegen ihrer früheren Haltung bereit sei, den seit zehn Jahren schwelenden Konflikt mit dem inzwischen gestorbenen Medienunternehmer Leo Kirch durch Zahlung von bis zu 800 Millionen Euro beizulegen.

(RP)
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