Quote bei 5,7 Prozent Etwas mehr Arbeitslose im Februar – Arbeitsmarkt aber stabil

Nürnberg · Der Arbeitsmarkt kommt nach wie vor gut durch die Krise. Die Zahl der Menschen ohne Job ist zwar erneut gestiegen, aber nur leicht.

 Der Arbeitsmarkt ist stabil geblieben (Symbolbild).

Der Arbeitsmarkt ist stabil geblieben (Symbolbild).

Foto: dpa/Daniel Karmann

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Februar auf 2,62 Millionen gestiegen. Das seien 4000 mehr als im Januar und 192 000 mehr als vor einem Jahr, teilte die Bundesagentur für Arbeit am Mittwoch mit. Die Quote blieb stabil bei 5,7 Prozent.

„Insgesamt zeigte sich der Arbeitsmarkt trotz der angespannten wirtschaftlichen Situation beständig“, sagte die Vorstandsvorsitzende der Behörde, Andrea Nahles. Ohne die ukrainischen Geflüchteten hätte die Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich nur geringfügig zugenommen. Die Bundesagentur hat für ihre aktuelle Statistik Daten herangezogen, die bis zum 13. Februar vorlagen.

Die Kurzarbeit ist zuletzt im Zuge der wirtschaftlichen Belastungen in Deutschland wieder gestiegen. Die aktuellsten Daten, wie viele Beschäftigte Kurzarbeitergeld in Anspruch nahmen, liegen bis Dezember 2022 vor: Nach hochgerechneten Daten der Bundesagentur erhielten in diesem Monat 183 000 Menschen Kurzarbeitergeld. Vom 1. bis 23. Februar zeigten Unternehmen für 61 000 Beschäftigte Kurzarbeit an. Erfahrungsgemäß liegt die Zahl derer, die dann tatsächlich in Kurzarbeit gehen, niedriger.

Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist seit vergangenem Frühsommer laut Bundesagentur in Deutschland zwar zurückgegangen. Dennoch liege der Personalbedarf nach wie vor auf einem hohen Niveau, hieß es. Im Februar waren 778 000 offene Stellen gemeldet, 44 000 weniger als vor einem Jahr.

Robuster Arbeitsmarkt in NRW

Die Zahl der Arbeitslosen ist in Nordrhein-Westfalen im Februar saisonüblich leicht angestiegen. Insgesamt waren im bevölkerungsreichsten Bundesland 705 193 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 2674 Personen oder 0,4 Prozent mehr als im Vormonat, wie die Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit am Mittwoch mitteilte. Die Arbeitslosenquote verharrte bei 7,2 Prozent.

Insgesamt habe sich der Arbeitsmarkt in NRW weiterhin als robust erwiesen, sagte der Chef der Regionaldirektion NRW, Roland Schüßler. „Um es mit einem Bild zu sagen: Der Motor läuft, wenn auch nicht auf Hochtouren.“ Der Anstieg der Arbeitslosenzahl sei saisonüblich und vor allem darauf zurückzuführen, dass sich viele junge Menschen nach dem Ende ihrer dualen Berufsausbildung übergangsweise arbeitslos gemeldet hätte. Angesichts des Bedarfs an qualifizierten Fachkräften würden die meisten Betroffenen jedoch keine Probleme haben, rasch eine neue Stelle zu finden.

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Arbeitslosen in NRW allerdings um mehr als 41 000 oder 6,3 Prozent gestiegen. Grund dafür sei vor allem der Zuzug ukrainischer Kriegsgeflüchteter, sagte Schüßler. Zum Stichtag 14. Februar waren in NRW rund 38 000 aus der Ukraine geflüchtete Personen arbeitslos gemeldet.

„Nach dem Beenden von Sprach- und Integrationskursen in den kommenden Monaten werden viele eine Beschäftigung suchen“, sagte Schüßler. Ihre Chancen stünden dabei gut, da sie in der Regel gut ausgebildet seien und der Arbeitsmarkt in NRW für ihre Qualifikationen aufnahmefähig sei. Bis Dezember hätten in Nordrhein-Westfalen schon 16 300 Menschen, die vor dem Angriffskrieg Russlands geflohen seien, eine Anstellung gefunden.

Die regionalen Unterschiede auf dem nordrhein-westfälischen Arbeitsmarkt waren auch im Februar groß. Am höchsten war die Arbeitslosenquote mit 9,9 Prozent im Ruhrgebiet. Im Rheinland lag sie bei 7 Prozent, im Bergischen Land bei 6,9 Prozent, in Ostwestfalen-Lippe bei 5,7 und in Südwestfalen bei 5,5 Prozent. Am niedrigsten war die Arbeitslosenquote mit 4,5 Prozent im Münsterland.

(boot/dpa)
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