Erbin von Carolina Klüft gesucht Schwarzkopf will DLV-Team antreiben
Peking (RPO). Lilli Schwarzkopf will zum Auftakt der olympischen Leichtathletik-Wettbewerbe in Peking dem 60-köpfigen deutschen Aufgebot den Weg in die Erfolgsspur weisen. "Wenn ich hinsichtlich der Stimmung in der Mannschaft was bewegen könnte, würde ich das gern tun", sagte die 24 Jahre alte EM-Dritte vor ihrem Start am Freitag.
Als Fünfte der Jahres-Weltbestenliste ist die Siebenkämpferin aus Paderborn eine von sechs großen deutschen Medaillenhoffnungen: "Wenn es rund läuft, ist einiges drin. Ich habe auf diese zwei Tage hart hintrainiert." Schwarzkopf, im Juli als Siegerin von Ratingen auf 6536 Punkte verbessert, führt ein deutsches Trio an: Ihre beiden Team-Kolleginnen sind die EM-Vierte Jennifer Oeser (Leverkusen) und die Neubrandenburgerin Sonja Kesselschläger, Sechste bei Olympia 2004 in Athen.
Nachdem Schwedens Olympiasiegerin und Europarekordlerin Carolina Klüft im März ihren Rücktritt vom Mehrkampf erklärt hatte und in Peking nur noch im Drei- und im Weitsprung antritt, wird aus ihrem ehemaligen Gefolge eine neue Athleten-Königin gesucht. Zu den Favoritinnen zählen die neue US-Hoffnung Hyleas Fountain (6667), Russlands 20 Jahre alter Emporkömmling Tatjana Tschernowa (6618) und Vize-Weltmeisterin Ljudmilla Blonska (Ukraine/6570). Letztere hat in ihrer Karriere bereits eine zweijährige Dopingsperre hinter sich. "Ihr traue ich nicht über den Weg", sagt Kesselschläger.
Doch auch bei der 1,89 m großen Tschernowa beschleicht Schwarzkopf ein "mulmiges Gefühl": "Ich weiß, wie lange ich gebraucht habe, um auf 6500 Punkte zu kommen." Die Russin, 2006 in Peking schon U20-Weltmeisterin, legte binnen zwei Jahren 541 Punkte zu: von 6227 auf 6768.
