Frauen-EM in Schweden DFB-Frauen heiß auf Start gegen "Oranje"

Växjö · Jetzt gilt's: Seit Tagen steigert sich bei den DFB-Frauen die Lust auf den Start ins EM-Turnier. Nach vier Wochen Vorbereitung scheint die Neid-Elf gut vorbereitet auf die Partie gegen die Niederlande in Växjö.

Frauen-EM 2013: Der deutsche Kader
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Der meistgehörte Satz im EM-Lager der deutschen Fußballerinnen heißt: "Es wird Zeit, dass es endlich los geht." Nach gut vier Wochen intensiver Vorbereitung kennt die Vorfreude auf das Auftaktmatch bei der Europameisterschaft gegen die Niederlande kaum noch Grenzen. "Wir wollen, dass die Spielerinnen heiß sind auf den Ball, heiß auf den Gegner und das Gewinnen", lautet die Parole von Bundestrainerin Silvia Neid vor dem Duell in Växjö am Donnerstag (20.30 Uhr/ZDF und Eurosport).

Bei der Pressekonferenz vor dem Abschluss-Training in der Växjö Arena am Abend hatte Neid nach all den Ausfällen in der Vorbereitung eine gute Botschaft. "Alle Spielerinnen sind fit. Wir können es kaum noch abwarten, dass es endlich losgeht."

Akribische Vorbereitung

Damit die stark verjüngte Mannschaft auf dem Rasen der 12.000 Zuschauer fassenden Arena in der südschwedischen Kleinstadt beim ersten Schritt zur Titelverteidigung richtig brennt, wurde das Training seit der Ankunft in Schweden am Sonntag stark heruntergefahren. Mit einer Mischung aus aktiver Erholung und kontinuierlicher Spannungssteigerung will das DFB-Trainerteam die Sinne schärfen und die Konzentration auf das wichtige erste Turnierspiel maximieren.

Mit ausführlichem Videostudium haben Neid und ihr Scoutingteam um die Weltmeisterinnen von 2003, Maren Meinert und Bettina Wiegmann, akribisch auf das Duell mit der "Vrouwenelftal" vorbereitet. "Die Niederlande sind ein Team, das richtig guten Fußball spielt. Sie haben immer einen Plan, wissen ganz genau, was sie wollen", fasste die 49 Jahre alte Cheftrainerin am Mittwoch die Erkenntnisse über den EM-Halbfinalisten von 2009 zusammen.

Vor vier Jahren in Finnland, als Deutschland am Ende den siebten EM-Titel und den fünften in Serie mit einem grandiosen 6:2-Endspielsieg über England holte, scheiterte die Niederlande nur knapp am Finaleinzug. Seitdem, betonte Neids Co-Trainerin Ulrike Ballweg ausdrücklich, habe sich der Nachbar fußballerisch nochmal enorm weiterentwickelt. "Sie haben zum Beispiel in der Offensive sehr schnelle Spielerinnen, die Tore machen wollen", warnte Ballweg.

"Heimspiel" für Anja Mittag

Neid bestätigte diesen Eindruck und ergänzte: "Man darf diesen Gegner nicht ins Spiel kommen lassen, weil er technisch sehr versiert ist. Wir müssen auf allen Positionen gut zusammenarbeiten und nach vorne das Tempo hoch halten", sagte die Bundestrainerin, die ein "interessantes Spiel" erwartet. Für Anja Mittag ist das Auftaktmatch wie ein Heimspiel. "Es ist ein schönes Gefühl, wieder hier zu sein.
In gewisser Weise kommt man ja nach Hause", sagte die 28 Jahre alte Stürmerin, die seit zwei Jahren für den schwedischen Erstligisten FC Malmö spielt.

Nach drei Testspielsiegen gegen Schottland (3:0), Kanada (1:0) und Weltmeister Japan (4:2) geht die junge DFB-Auswahl selbstbewusst ins zweite Spiel der Gruppe B. Denn zuvor treffen um 18.00 Uhr in Kalmar Norwegen und Island aufeinander. Auch das Oranje-Team von Roger Reijners sieht trotz der Bilanz von nur zwei Siegen in 17 Duellen mit Deutschland - der letzte Erfolg liegt 13 Jahre zurück - keinen Grund, in Sack und Asche anzutreten. "Man fährt zu einem Turnier, um den Titel zu holen. Ich will auf jeden Fall besser abschneiden als 2009", tönte Spielführerin Daphne Koster. Mit 107 Länderspielen ist die 32-Jährige gemeinsam mit Danny Bito die Erfahrenste im Kader, in dem in Mirte Roelvink (Gütersloh) und Lieke Martens (Duisburg) auch zwei Bundesliga-Legionärinnen stehen.

"Es ist immer wichtig, gut ins Turnier zu starten. Das gibt Selbstvertrauen für die nächsten Partien, denn wir werden nicht mit Links durch diese Gruppe marschieren", mahnte Saskia Bartusiak, die mit Annike Krahn die Innenverteidigung vor Torhüterin Nadine Angerer bilden wird. Da Neid ihre in den Tests eingespielte Startelf nicht durcheinanderwirbeln wird, sind auch die anderen Positionen vergeben. Die offensiven Außen bilden Leonie Maier (rechts) und Jennifer Cramer (links), als "Doppel-Sechs" agieren Lena Goeßling und Nadine Keßler. Vor der offensiven Dreierreihe mit Lena Lotzen, Dzsenifer Marozsan und Anja Mittag ist Topstürmerin Celia Okoyino da Mbabi natürlich als Spitze gesetzt. Und da ist er wieder, der meistgehörte Satz. Lotzen nämlich sagt auch: "Es wird Zeit, dass es endlich losgeht."

(dpa)
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