Fortunas Trainer vor Pokalduell Warum Offenbach für Thioune Zeitgeschichte ist

Düsseldorf · Fortunas Trainer hat eine besondere Beziehung zum Pokalgegner vom Samstag, dem Viertligisten Kickers Offenbach. Das liegt an zwei früheren Spielern der Hessen, die für ihn einst sehr wichtig waren. Welche Änderungen Thioune plant und was er den Hessen ankündigt.

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Foto: HORSTMUELLER GmbH

Wenn ein Viertligist im DFB-Pokal einen höherklassigen Klub erwartet, dann ist immer eine große Hoffnung da: vom vermeintlichen Großen auf die leichte Schulter genommen zu werden. Das, so Fortunas Trainer Daniel Thioune, könnten sich die Offenbacher Kickers aber schon einmal gepflegt abschminken. „Ich weiß genau, was uns am Bieberer Berg erwartet“, versichert der 48-Jährige mit einem gewinnenden Lächeln. „Wir werden die Kickers in keiner Phase des Spiels unterschätzen.“

Am Samstag um 18 Uhr steht die Erstrunden-Aufgabe Fortunas bei den Hessen an, und logischerweise kommen da bei so manchem Fan düstere Erinnerungen auf. Vor fast zehn Jahren war’s, am 18. Dezember 2012, als die damals in der ersten Liga eingestuften Düsseldorfer bei den zwei Klassen tiefer spielenden Kickers 0:2 verloren und im Achtelfinale aus dem Pokal ausschieden.

Thiounes eigene Erinnerungen an Offenbach sind dagegen deutlich positiver. „Ich habe zwar noch nie als Trainer einer Gastmannschaft dort ein Spiel erlebt“, berichtet er, „aber dennoch ist Offenbach für mich ein bisschen Zeitgeschichte. Erwin Kostedde war dort ein großer Torjäger, und ich hatte das Vergnügen, ihn als Trainer haben zu dürfen.“ Die Verbindung zu den Kickers sei für ihn aber auch deshalb stark, weil auch Jimmy Hartwig in Offenbach gespielt habe, auf den er immer „besonders geschaut“ habe als junger Spieler. „Und als Aktiver war ich selbst am Bieberer Berg zu Gast, daher weiß ich, wie diese Mannschaft uns herausfordern wird.“

Wenn man sieht, wie die Augen des Trainers bei diesen Sätzen leuchten, dann ist deutlich zu spüren: Thioune hat richtig Bock auf den Pokal. „Ich habe mir immer gern die Auslosungen angesehen, und ich möchte mir auch die Aulsosung zur zweiten Runde ansehen, mit uns im Lostopf.“ Keine überhebliche Ansage, sondern ein dicker Strich unter seine Aussage: Hier wird niemand unterschätzt, hier wird ein Wettbewerb ernstgenommen.

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Foto: dpa/Jonas Güttler

Einschneidende Änderungen werde es daher weder taktisch noch personell geben, kündigt Thioune an. „Es hat ja jeder gesehen, dass trotz unserer beiden Siege in den ersten beiden Ligapartien nicht immer unser Plan A in der Offensive geklappt hat“, erklärt der Chefcoach. „Am Samstag haben wir nun eine weitere Chance, in unsere Abläufe hineinzukommen.“ Sprich: Bei den Kickers möchte Thioune das Angriffssystem, das er für Magdeburg und Paderborn geplant hatte, erneut und diesmal verbessert eingesetzt sehen.

Dass daran Rouwen Hennings beteiligt sein wird, ist allerdings eher nicht zu erwarten. „Bei Rouwen schaue ich, dass wir die Einsatzzeiten vielleicht etwas steuern, zumal da ja Daniel Ginczek zur Verfügung steht“, sagt Thioune. Ginczek also als Doppelspitze mit Dawid Kownacki, und dahinter könnte Kristoffer Peterson eine Chance auf dem Flügel bekommen.

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Foto: Moritz Müller

In der Abwehrzentrale darf Jordy de Wijs mit einem Einsatz von Beginn an rechnen. „Bei Jordy und Kris fiel mir die Entscheidung vor dem Magdeburg-Spiel schon etwas schwer, sie zunächst draußen zu lassen“, gibt der Trainer zu. Im Tor jedoch werde es keinen Wechsel geben: „Florian Kastenmeier wird spielen.“ Nach den jüngsten Abgängen und Ausfällen sind die Youngster Daniel Bunk und Tom Geerkens definitiv im Kader, zumindest Ersterer hat dem Trainer zufolge auch gute Einsatzchancen.

209.247 Euro wäre der Einzug in die zweite Runde übrigens wert, denn diese Summe erhält jeder der 64 teilnehmenden Klubs, die Erstrunden-Sieger jedoch das Doppelte, 418.494 Euro. Bei jedem weiteren Sieg im Pokal verdoppelt sich die vom DFB ausgelobte Prämie weiter. „Das sind relevante Beträge“, betont Fortunas Sportdirektor Christian Weber. „Um die gilt es zu kämpfen, um unsere Kriegskasse aufzufüllen.“ Schließlich stehen für ihn und seinen Chef Klaus Allofs noch Transfers auf der Agenda.

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