Trotz frischer Profi-Karriere Diesen Plan hat Fortunas Oberdorf nicht aufgegeben

Düsseldorf · Die Vorbereitung auf das Pokalspiel in Offenbach ist in vollem Gange. Fortunas Tim Oberdorf ist sicher, dass der Favorit gegen den zwei Klassen tiefer eingestuften Gegner die nötige Einstellung an den Tag legen wird. Wie der Abwehrspieler den Saisonstart wertet und wer im Training fehlte.

 Tim Oberdorf.

Tim Oberdorf.

Foto: Frederic Scheidemann

Die Arbeit mit dem Ball stand ganz klar im Vordergrund. Nicht nur, weil am Dienstagvormittag erst die zweite Einheit mit dem ungewohnten „Nike“-Ball des Pokal-Gegners Kickers Offenbach anstand. Vor allem wollte Fortunas Cheftrainer Daniel Thioune in ständig wiederholten Spielformen sehen, wie seine Spieler den Raum mit weiten Pässen auf die Flügel öffnen und den Ball dann mit Flanken und Abschlüssen aufs Tor bringen.

Ein Quartett konnte dabei nicht mitmischen. Matthias Zimmermann, Emmanuel Iyoha und Nana Ampomah können nach ihren Verletzungen weiterhin nur individuell trainieren, am Dienstag galt das auch noch einmal für Dawid Kownacki. Der zuletzt in starker Form auftrumpfende Stürmer soll aber am Mittwoch wieder voll ans Werk gehen, teilte Fortuna mit.

Interessant dabei, dass der Spieler, der den am Knie verletzten Zimmermann aktuell vertritt, diesem besonders den Daumen drückt. „Wir warten alle sehnsüchtig darauf, dass Zimbo zurückkommt“, sagt Tim Oberdorf, etatmäßiger Innen- und Vertretungs-Rechtsverteidiger. „Es ist für die Gruppe sehr wichtig, ihn dabei zu haben. Das heißt allerdings nicht, dass ich Zimbo dann kampflos sage: Hier hast du deinen Posten wieder.“

Mit dem bisherigen Saisonverlauf ist Oberdorf, der in beiden Partien durchspielte, naturgemäß hochzufrieden. „Sechs Punkte aus zwei Spielen sind natürlich top“, meint er. „Ich denke auch, dass wir uns beide Siege nicht zuletzt durch unsere Defensivleistungen verdient haben.“

Dass er derzeit auf der rechten Seite aushelfen muss, stört ihn nicht: „Ich habe das früher mal gespielt, und der Trainer hatte mich darauf vorbereitet. Außerdem will ich nur auf dem Platz stehen – wo, ist mir eigentlich egal.“ Selbst wenn es dann einmal zu kritischen Momenten kommt wie in der Anfangsphase in Magdeburg, als der kleine Japaner Tatsuya Ito ihm beinahe Knoten in die Beine dribbelte. „Ito war eine andere Gewichtsklasse. Die ersten paar Minuten, bis ich mich dran gewöhnt hatte, waren richtig hart. Aber dann haben Felix Klaus und ich das in den Griff gekriegt.“

Letzteres erhofft sich Oberdorf auch für das Pokalspiel am Samstag in Offenbach; Einstellungsprobleme erwartet er nicht. „Wir haben alle Bock darauf, und ich glaube nicht, dass etwas nachjustiert werden muss, weil der Gegner ein Viertligist ist. Wir wissen, dass wir seriös auftreten müssen, denn in nur einem Spiel besteht immer eine Gefahr, du kannst hinterher nichts wieder gutmachen.“

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Foto: Anne Orthen (orth)/Anne Orthen (ort)

Erscheint es ihm eigentlich manchmal noch wie ein Traum, dass er recht spät in seiner Karriere doch noch einen Profivertrag bekam? „Eigentlich jetzt gar nicht mehr“, gibt Oberdorf zu. „Alles hat sich irgendwie jetzt eingelebt. Aber in der Sommerpause habe ich schon mal gedacht: Mensch, vor drei, vier Jahren habe ich mich zu diesem Zeitpunkt als Lehrer vor einer Klasse gesehen. Und jetzt spiele ich vor 22.000 Zuschauern Fußball. Schon eine geile Sache.“ Das Vor-einer-Klasse-Stehen ist deshalb aber noch lange nicht abgehakt: „Das bleibt auf jeden Fall der Plan. Irgendwann muss ich ja mal was Richtiges machen.“ Und dabei gönnt sich der 25-Jährige ein breites Grinsen.

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