Thiounes Auswärts-Premiere Das ändert sich am Sonntag für Fortunas Trainer
Düsseldorf · Nach zwei Heimsiegen zum Einstand geht es für Daniel Thioune und seine Mannschaft nun nach Regensburg. Lassen sich Leidenschaft und Aggressivität aus der Arena in ein fremdes Stadion übertragen? Und wie geht der Trainer mit einer wichtigen Personalie um?
Das ist Daniel Thioune
In den eigenen vier Wänden kann er’s. Das hat Daniel Thioune eindrucksvoll bewiesen, nachdem er als Nachfolger des glücklosen Christian Preußer als Trainer zu Fortuna Düsseldorf gekommen ist. Nur vier Tage nach seinem Amtsantritt gewann der neue Mann mit seiner Truppe 2:1 gegen den favorisierten FC Schalke 04, eine weitere Woche später setzten sich die Düsseldorfer im zuvor mit einiger Skepsis betrachteten ersten „Abstiegs-Endspiel“ gegen den FC Erzgebirge Aue 3:1 durch. Aber kann es Thioune auch auswärts?
„Wir werden unseren Matchplan haben, und da spielt es nicht die ganz große Rolle, ob wir zu Hause oder auswärts spielen“, sagt Interimskapitän Marcel Sobottka vor dem Gastspiel bei Jahn Regensburg am Sonntag (13.30 Uhr). „Ich gehe nicht davon aus, dass wir ein komplett anderes System spielen. Wir werden auf jeden Fall die Dinge beibehalten, die uns zuletzt ausgezeichnet haben.“
Nur weil Fortuna jetzt zweimal gewonnen habe, könne man nicht zwei Schritte weniger machen. „Im Gegenteil. Regensburg hat von den letzten elf Spielen neun verloren, die werden jetzt auch alles reinschmeißen. Wir müssen genauso reinknallen, Intensität und Energie auf den Platz bringen.“
Fortunas Team hinter dem Team
Das sieht auch Thioune so. „Unsere Situation hat sich noch nicht wesentlich verändert“, betont der Coach. „Wir haben lediglich ein paar Mannschaften mehr da unten mit hineingezogen, aber letztlich geht es nur darum, den Strich in der Tabelle möglichst weit hinter sich zu lassen. Jetzt wollen wir in Regensburg punkten, denn dann haben wir die Chance, die Regensburger auch wieder näher an uns heranzuziehen, so dass sie auch noch nicht so ganz safe sind.“
Es gebe schon noch ein paar Dinge, die er verändern wolle, sagt Thioune. „Wir spielen noch zu viel zurück, ich würde gern schneller in die Tiefe spielen lassen. Mehr Tore schießen, wieder torgefährlicher werden.“ Klingt nach einem guten Plan – nur fehlt in Regensburg ausgerechnet der beste Torschütze. Zwölf-Treffer-Mann Rouwen Hennings ist wegen der fünften Gelben Karte nicht dabei. „Rouwen fällt aus, aber das gibt uns auch ein paar mehr Optionen, vielleicht auch taktisch etwas zu verändern“, erklärt der 47-Jährige. Zwei Varianten: Entweder ersetzt der slowakische Nationalstürmer Robert Bozenik Hennings eins-zu-eins oder Thioune wechselt auf ein 4-2-3-1 mit Daniel Ginczek als einziger Spitze.
Das ist Nicklas Shipnoski
Ein Offensivmann, der bei Fortuna unter Vertrag steht, stürmt kurioserweise auf der Gegenseite. Die Düsseldorfer haben Nicklas Shipnoski bis Juni 2023 an den SSV Jahn ausgeliehen, weil dieser unter Thiounes Vorgänger nicht zum Zuge gekommen war. er neue Mann nimmt es gelassen. „Mit den Leihspielern ist es so wie mit unseren Ersatzspielern: Sie sollen mir zeigen, dass wir einen Fehler gemacht, weil wir sie nicht aufgestellt haben“, erklärt Thioune. „Ich kenne Nicklas noch aus der Dritten Liga, kenne seinen Weg und seine Qualität. Er soll sich freischwimmen, und wenn er am Ende des Tages das Spiel entscheidet, ist das perspektivisch gut – nur für den Moment nicht so schön.“
An Motivation wird es Shipnoski jedenfalls nicht mangeln; aber das gilt ja auch für Fortuna.
