Fortunas Kartenverkauf Alle wollen Schalke-Tickets

Düsseldorf · Viele Plätze beim Fortuna-Spiel gegen Hoffenheim bleiben leer. Düsseldorfer wollen offenbar lieber die Top-Teams sehen.

 Schalkes Trainer Domenico Tedesco (M) gibt Daniel Caligiuri (l) Anweisungen.

Schalkes Trainer Domenico Tedesco (M) gibt Daniel Caligiuri (l) Anweisungen.

Foto: dpa/Guido Kirchner

Das ging erneut ruckzuck. Nur wenige Tage nach Bekanntgabe des Spielplans der Bundesliga waren alle Karten für die Heimspiele vergriffen, und auch alle Kontingente für die Auswärtsspiele sind bereits vergeben. Von solch einem Hype wie beim Rekordmeister FC Bayern kann der Düsseldorfer Bundesligist nur träumen. Die Lücken auf den Tribünen der Stockumer Arena waren am ersten Spieltag unübersehbar. 24.000 Fans der Fortuna haben sich Dauerkarten gesichert, die übrigen Tickets verkaufen sich aber mehr schlecht als recht – es sei denn, es geht gegen die Top-Klubs.

Düsseldorfs Fußballer sind Zweitliga-Meister, sie spielten in den ersten beiden Partien im Oberhaus gegen den FC Augsburg und in Leipzig attraktiven Fußball, die Tickets sind nicht teurer als anderswo, und die Menschen in der Region auch nicht ärmer. Fortuna hat eine ganze Reihe guter Argumente zu bieten, warum sich ein Besuch im Fußball-Tempel am Rhein lohnen könnte. Allein: Sie wirken nicht so recht. Eindringlich hatte Trainer Friedhelm Funkel vor dem ersten Heimspiel an die Düsseldorfer appelliert, doch für eine ausverkaufte Arena zu sorgen. Doch dann blieben 4000 Plätze leer.

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Und so wird es auch am Samstag beim Heimspiel gegen 1899 Hoffenheim sein. Der Anpfiff ist zwar erneut um halb vier zur fan- und familienfreundlichen Zeit, und dennoch werden viele Plätze in der Arena unbesetzt bleiben. Bis Dienstag hatte Fortuna lediglich 35.000 Tickets verkauft, wie der Verein auf Nachfrage bekannt gab. Alles deutet also darauf hin, dass noch weniger Besucher kommen als am ersten Spieltag.

Dabei gibt es aus Sicht des Fortuna-Fans gute Gründe, warum er dem Stadion ausgerechnet gegen Hoffenheim einen Besuch abstatten sollte. Zwar sind die Ex-Fortunen Kevin Akpoguma und Kerem Demirbay verletzt und können am Samstag nicht mitwirken. Aber war es nicht Hoffenheims Mäzen Dietmar Daniel Hopp, der im Mai 2008 die Kritik an der mangelnden Tradition seines Klubs mit den Worten konterte: „Sehr viele Traditionsvereine sind längst verschwunden, oder wollen wir jetzt Fortuna Düsseldorf zurück in die Bundesliga holen?“ Längst hat sich der Milliardär und SAP-Gründer dafür entschuldigt, doch der Stachel sitzt bei den Traditionalisten bei Fortuna immer noch tief.

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Es scheint also weiterhin zu gelten: In Düsseldorf ist nur etwas „in“, wenn etwas Besonderes passiert. Das beweist die Tatsache, dass der am Montagnachmittag ­gestartete und den Mitgliedern vorbehaltene Vorverkauf für das Heimspiel ­gegen Schalke 04 glänzend läuft. So gut, dass auch noch am ­Dienstagmittag die Rechner bei der Telefon-Hotline glühten. Wie viele Eintrittskarten sich die Fans in den ersten 24 Stunden gesichert haben, das wollte Fortuna am Dienstag nicht verraten. Als sicher gilt: Das Schalke-Spiel wird das erste ausverkaufte dieser Saison sein.

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