Danny Rose macht Depressionen öffentlich Klub wollte angeblich prüfen, ob Fußballer verrückt ist

London · Danny Rose hat offen über seine Depressionen gesprochen. Die Konsequenzen bekam er danach bei Verhandlungen zu spüren, wie er berichtet.

Der Fußball hat aus Sicht von Englands Nationalspieler Danny Rose im Umgang mit psychischen Erkrankungen noch einen langen Weg vor sich. Der 28-Jährige von Tottenham Hotspur hatte im vergangenen Jahr offen über Depressionen gesprochen und habe dafür Konsequenzen zu spüren bekommen.

In einem Gespräch mit einem anderen Verein habe dieser zu ihm gesagt: „Der Klub würde dich gerne treffen, nur um zu überprüfen, dass du nicht verrückt bist“, berichtet Rose in einer Gesprächsrunde der BBC, an der unter anderen auch Englands Nationalcoach Gareth Southgate und der frühere Top-Fußballer Thierry Henry teilnahmen.

„Ich war beschämt, weil, was auch immer ich durchgemacht habe, ich denke, dass es mich nicht in der Ausführung meines Jobs beeinflusst“, sagte Rose. „Ich weiß nach wie vor, dass ich immer 100 Prozent gebe.“

Southgate spricht in der Talkrunde über mentalen Druck. Dieser wirkt sich nach Ansicht des 48-Jährigen oft negativ auf Fußballer aus. „Ich habe beunruhigte Mannschaften gesehen, die das Erlebnis nicht mehr genossen haben und ich habe gefühlt, dass es wichtig ist, eine Umgebung zu kreieren, in der Spieler Dinge ausprobieren und ihre Fähigkeiten zeigen können.“

Southgate spricht über seine Erlebnisse, nachdem er 1996 als Spieler im EM-Halbfinale gegen Deutschland mit seinem Elfmeter an Andreas Köpke gescheitert und England ausgeschieden war. Tagelang habe er sich in seinem Haus „vergraben“, um der Aufmerksamkeit der Medien zu entgehen.

(sef/dpa)
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