Rätsel um Urheberschaft Video zu Anti-Nazi-Plakaten in Dortmund aufgetaucht

Düsseldorf · Am vergangenen Wochenende haben Anti-Nazi-Plakate im Namen von Borussia Dortmund für aufsehen gesorgt. Der Urheber der Aktion war bis zuletzt unklar. Von der Borussia stammen sie nicht. Nun ist ein mutmaßliches Bekennervideo aufgetaucht.

Borussia Dortmund: Video zu Anti-Nazi-Plakaten in Dortmund aufgetaucht
Foto: dpa/Stephan Schütze

In Dortmund haben am vergangenen Wochenende zahlreiche Anti-Nazi-Plakate für aufsehen gesorgt. Auf den Plakaten waren zahlreiche BVB-Akteure zu sehen, die Rechtsextremismus verurteilen. Slogans wie „Lieber Schalkesieg als Nazikiez“ (Marco Reus), „Dauerkarten für Naziaussteiger“ (BVB-Trainer Lucien Favre) oder „Lieber Ersatzbank als Rechtsaußen“ (Lukasz Piszczek) waren darauf abgedruckt.

Die Plakate vermittelten den Eindruck, dass Borussia Dortmund der Urheber sei. Doch beim BVB distanzierte man sich umgehend von der Aktion. Und auch „Exit-Deutschland“, eine Aussteiger-Initiative für Menschen aus der rechtsextremen Szene, dementierte eine Beteiligung. Das Logo der Initiative war auf den Plakaten zu sehen.

Am Donnerstag ist nun ein mutmaßliches Bekennervideo aufgetaucht. Das Video, ein Film mit Ausschnitten aus verschiedenen TV-Beiträgen zu der Verwirrung um die Plakate, wurde auf dem Twitter-Konto der Aktivistengruppe „Modus“ veröffentlicht. In dem Video ist außerdem zu sehen, wie Unbekannte die Plakate nachts in Plakatkästen und an Werbertafeln aufhängen. Dazu heißt es: „Letzte Woche sind in Dortmund dutzende Plakate aufgetaucht, auf denen BVB-Spieler etc. dazu aufriefen, endlich aktiv etwas gegen die Zustände im Dorstfeld zu tun. Hier ein Video dazu. Viel Spaß Liebe Grüße von Rocco and his Brothers & dem Modus“.

Ob beide aber auch tatsächlich für die Aktion verantwortlich sind, lassen sie offen. Auf Nachfrage der „Ruhr Nachrichten“, ob sich „Modus“ und „Rocco and his Brothers“ mit dem Video als Urheber outen, antwortet „Modus“ lediglich mit: „Das überlassen wir gerne ihrer Interpretation.“

Bei der Dortmunder Polizei ist das Video bereits bekannt. „Wir prüfen den Inhalt“, sagte ein Sprecher der Polizei den „Ruhr Nachrichten“. Wegen der unrechtmäßig aufgehängten Plakate gegen Rechts ermittelt der Staatsschutz.

(old)
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