Ist Ihre Mannschaft im Pokalspiel bei Hertha BSC Berlin der Favorit?

Lucien Favre Ist das ein Scherz? Sie wissen, wie es im Pokal laufen kann. Das haben wir in der zweiten Runde gesehen, als wir in Heidenheim (ein Drittligist, d. Red.) bis ins Elfmeterschießen gehen mussten. Pokalspiele sind besonders schwer.

Warum?

Favre Weil es nur ein Spiel ist, in dem sich alles entscheidet. Das ist ganz anders als die Meisterschaft.

Sie treten gegen einen Gegner an, der in der Liga seit neun Spielen sieglos ist.

Favre Ich habe mir die letzten drei Spiele Herthas angeschaut. Sie haben alle verloren. Aber sie hätten alle drei auch gewinnen können.

Berlin hat viele Probleme, vor allem zu Hause.

Favre Herthas Situation ist nicht unser Problem. Wir dürfen uns nur auf uns konzentrieren. Zudem hat Berlin Raffael wieder dabei. Die Mannschaft spielt besser mit ihm.

Es heißt, Borussia hätte Interesse, Raffael zu verpflichten?

Favre Er ist ein sehr, sehr guter Spieler. Ich habe ihn damals geholt, ich kenne seine Qualität. Aber Fakt ist, dass das für uns im Moment kein Thema ist.

Ihr Team kassiert kaum Gegentore. Ist das der Schlüssel zum Erfolg?

Favre Die Balance ist sehr gut, deshalb kriegen wir kaum Gegentore. Aber dazu muss ich sagen: Ich habe das Glück gehabt, Spieler zu haben, die sehr schnell verstanden, was ich wollte. Ohne Spielintelligenz hast du keine Chance.

Was bedeutet für Sie die Rückkehr nach Berlin?

Favre Ich freue mich auf das Spiel. Ich hatte zweieinhalb fantastische Jahre in Berlin, die Stadt ist super. Jetzt interessiert mich aber nur, das Spiel zu gewinnen. Wir möchten eine Runde weiterkommen.

Karsten Kellermann und Andre Schahidi führten das Gespräch.