Bayer Leverkusen Veh ist der Favorit bei Bayers Trainersuche

Leverkusen · Mainz-Trainer Thomas Tuchel schließt einen Wechsel zu Bayer 04 im Sommer aus. Thomas Schaaf ist ebenfalls aus dem Rennen. Vieles deutet momentan auf Armin Veh hin. Interimscoach Sascha Lewandowski ändert derweil das System.

Armin Veh - Meistertrainer und Sportchef des 1. FC Köln
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Das ist Armin Veh

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Foto: dpa, brx jhe

Bayers Trainersuche vollführt sich im Spiegel der Öffentlichkeit nach dem Ausschlussprinzip. Nachdem am Wochenende aus Augsburg eilends versichert wurde, Markus Weinzierl schlage nicht ab 1. Juli in Leverkusen seine Trainerzelte auf, nahm sich am Donnerstagnachmittag Weinzierls Mainzer Kollege Thomas Tuchel selbst aus dem Rennen der möglichen Kandidaten für den Bayer-Job. "Ich werde im Sommer nicht Trainer von Bayer Leverkusen", sagte Tuchel auf der turnusmäßigen Pressekonferenz der 05er. Sein Vertrag in Mainz läuft noch bis 2015, die Spekulationen um einen Weggang im kommenden Sommer halten an. Der Mainzer Manager Christian Heidel sagte am Donnerstag nur: "Vielleicht wird der Vertrag nicht verlängert, kann sein."

Schaaf spielt keine Rolle

Bayer 04 hat indes seine Planstelle schon 2014 zu besetzen, und für eben diese Planstelle kristallisiert sich der Noch-Frankfurter Coach Armin Veh als wahrscheinlichste Lösung heraus. Der 53-Jährige blockt Fragen zu seiner Zukunft (noch) ab, sagt, er wisse noch nicht, was er ab Sommer mache, "sonst würde ich es sagen", und dass es ja schlimm wäre, "wenn ich gar nirgends genannt würde". Im Frankfurter Umfeld gehen indes mittlerweile viele davon aus, dass Veh bei Bayer 04 anheuern wird. Für ihn spräche seine Erfahrung, sein auslaufender Vertrag bei der Eintracht, und die Annahme, dass den Leverkusener Verantwortlichen nicht schon wieder der Sinn nach Experimenten auf der Trainerbank stehen dürfte. Thomas Schaaf spielt nach Informationen unserer Redaktion keine Rolle in den Überlegungen.

Veh wäre ohnehin Zukunftsmusik, die Gegenwart heißt Sascha Lewandowski. Der hatte am Samstag und Sonntag die aus seiner Sicht dringendsten Baustellen für die Werkself ausgemacht und war beim Vortrag eben dieser Problemstellen auf eifriges Nicken der Profis gestoßen. "Das Feedback aus der Mannschaft war absolut identisch mit unserer Analyse. Sie gehen genau in dieselbe Richtung und sagen: 'Ja, es ist halt notwendig und wir müssen es machen und wir brauchen da halt noch viel'", sagte Lewandowski am Donnerstag.

Gemeinsam mit dem neuen Co-Trainer Peter Hyballa will Lewandowski dem zuletzt wackeligen Auftritt der Leverkusen wieder mehr Beständigkeit und Verlässlichkeit, gleichzeitig aber auch taktische Flexibilität verleihen. "Wir wollen uns jetzt keine Option nehmen. Ein 4-3-3 ist für Sonntag eher unwahrscheinlich. Generell fände ich schon gut, wenn eine der anderen Sachen greifen würde bis dahin. Es kann auch ein 4-4-2 werden. Wir versuchen im Training, möglichst viele Sachen durchzuspielen und zu schulen. Die Variante mit zwei Stürmern ist für Sonntag nicht ausgeschlossen", sagte Lewandowski, der seinen Vertrag als Nachwuchs-Cheftrainer bis 2019 verlängerte.

Nachdem nach Robbie Kruse, Jens Hegeler, Stefan Reinartz (wird Dienstag in Basel operiert, prognostizierte Ausfallzeit: vier bis zwölf Wochen) auch Andres Guardado (Muskelfaserriss) bis Saisonende ausfallen wird, kam Lewandowski sehr entgegen, dass Sidney Sam am Donnerstag erstmals wieder mit der Mannschaft trainieren konnte. "Das sah schon gut aus, er ist eine Option, um am Sonntag im Kader dabei zu sein", sagte sein Trainer mit Blick auf das Heimspiel gegen Hertha BSC (15.30 Uhr). Simon Rolfes wird übrigens weiterhin Kapitän bleiben, die Frage einer diesbezüglichen Änderung stellte sich für Lewandowski erst gar nicht. "Ich kann jetzt nicht Spielern, mit denen ich 14 Monate lang sehr gut zusammengearbeitet habe, voreingenommen sein", sagte er.

(RP)
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