Kommentar zum DEL-Klub Manager Roos trägt eine Mitverantwortung für die Misere der Pinguine

Meinung | Krefeld · Pinguine-Geschäftsführer Matthias Roos hat den Gesellschafter Mikhail Ponomarev in der Öffentlichkeit hart angegangen. Jetzt ist Diplomatie gefragt, damit die Scheidung ohne Rosenkrieg vollzogen werden kann.

 Pinguine-Manager Matthias Roos.

Pinguine-Manager Matthias Roos.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Für Matthias Roos ist der Fall klar: Gesellschafter Mikhail Ponomarev hält finanzielle Zusagen nicht ein und ist der Alleinschuldige an der Pinguine-Misere. Die so am 25. September vom Geschäftsführer initiierte Schlammschlacht wirft einige Fragen wirtschaftlicher Art auf: Über welche Summen gibt es schriftlich fixierte Verträge? Welche wurden zugesagt? Welche in Aussicht gestellt? Wobei natürlich auch ein Wort gelten sollte.

Dass Roos aber nur zwei Wochen nach Saisonbeginn SOS funkt, ist selbst im Eishockey ungewöhnlich. Dass dies nur wegen der ausbleibenden Zahlung von Ponomarev der Fall ist, erscheint höchst unwahrscheinlich. Da drängt sich die Frage auf, wie solide die Saisonplanung war, die Roos verantwortet?

Roos trägt bei den Pinguinen eine weitere Mitverantwortung – auch für die sportliche Krise. Acht Punkte holte die Mannschaft aus den ersten vier Begegnungen. Dann wählte Roos mit den Streitigkeiten den Weg in die Öffentlichkeit. Seitdem gab es sieben Niederlagen in Folge. Obendrein stellt sich die Stilfrage. Dass ein Angestellter einen derartigen Frontalangriff startet, während die Arbeitgeber (Gesellschafter) in Urlaub sind, ist starker Tobak.

Und nun? Es ist kaum anzunehmen, dass sich Ponomarev noch einmal mit Roos an einen Tisch setzt. Eine Auseinandersetzung vor Gericht wäre unschön und der Ausgang keineswegs so sicher, wie Roos es sich vorstellt.

Diplomatie ist jetzt gefragt, ein qualifizierter Mediator – damit die Scheidung ohne Rosenkrieg vollzogen werden kann.

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