Eishockey Umbruch bei der DEG, Beechey nach Krefeld?

Eishockey · Es war der Schritt in den Urlaub und in eine neue Ära. Einer nach dem anderen verließ die Ingolstädter Arena durch die rot umrandete Glastür. Für die meisten Spieler war es das letzte Mal, dass sie als Angestellter der DEG den Ausgang einer Eishalle benutzten.

Das 3:4 beim ERC bedeutete das Saison-Aus im Play-off-Viertelfinale der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Für Manager Walter Köberle war das Anlass, um den Charakter einiger Akteure anzuprangern: "Wir hatten Spieler, die nicht immer hundert Prozent gegeben haben. Die Qualität war da. Wir konnten es aber nicht in Erfolg umsetzen. Jetzt ist die Ära Metro Stars abgeschlossen." Der Zusatz des Namenssponsors fällt nach dem Ausstieg zum Saisonende weg. Neben dem alten Namen, Düsseldorfer Eislaufgemeinschaft, kehrt auch das alte Logo zurück.

Nahezu jeder Beteiligte sah das letztlich entscheidende fünfte Spiel in Ingolstadt als Spiegelbild für die gesamte Saison. "Es war immer ein Auf und Ab. Wir haben nie Konstanz in unsere Leistungen gebracht", erklärt Köberle. Am Freitag war es ein 45 Sekunden langer kollektiver Tiefschlaf, der zu drei Gegentreffern und dem Ausscheiden führte.

"Ein Aus im Viertelfinale wäre im nächsten Jahr ein riesiger Erfolg", sagt Köberle. Dem finanziell angeschlagenen Traditionsverein steht ein kompletter Umbruch ins Haus: Nur drei Spieler aus dem aktuellen Kader (Bobby Goepfert, Daniel Kreutzer und Diego Hofland) haben Verträge für die kommende Saison. Marian Bazany liegt ein Angebot vor. "Das liegt aber weit unter dem jetzigen Salär", erklärt der Manager, der nur noch einen weiteren Spieler halten möchte: Andy Hedlund. Der Verteidiger mit dem gewaltigen Schuss soll auch im kommenden Jahr bei der DEG für Torgefahr sorgen. Dagegen wird Tyler Beechey (15 Tore/18 Assists) gehen, der bereits mit den Krefeld Pinguine gesprochen haben soll. Die ersten Neuzugänge stehen auch schon fest. Die DEL-Veteranen Tino Boos (Köln) und Niki Mondt (Hannover) tragen in der kommenden Spielzeit das rot-gelbe Trikot. Zudem kommen aus der Zweiten Liga die Verteidiger Jannik Woidtke, Bernhard Ebner (beide Kaufbeuren) und Thomas Gödtel (Heilbronn).

Zusammen mit dem neuen Trainer Christian Brittig bastelt Köberle nun intensiv weiter: "Wir haben eine Million Euro weniger beim Mannschaftsbudget zur Verfügung als in diesem Jahr." Deshalb lautet seine eigens kreierte Überschrift über dem Einkaufszettel: "Lieber Spieler, die nicht die große Qualität haben, aber mit Herz dabei sind."

Im Hinblick auf das erfolgsverwöhnte Düsseldorfer Publikum sieht er keine Probleme aufkommen: "Wir werden vor den gleichen Fans spielen wie jetzt auch. Und diesen harten Kern werden wir begeistern."

(RP/ila)
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