Gegen Ingolstadt und in Krefeld DEG steht am Wochenende unter Druck

Düsseldorf · Nach nur einem Sieg aus fünf Spielen müssen mal wieder Punkte her. Doch die nächsten Gegner haben es in sich: Am Freitag kommen die erstarkten Ingolstädter, am Sonntag geht es zum Derby zu den Krefelder Pinguinen.

 So war es im April: Nicholas Jensen, Torschütze Mathias From, Jerome Flaake und Maxi Kammerer jubeln über das 5:4-Siegtor gegen den ERC Ingolstadt.

So war es im April: Nicholas Jensen, Torschütze Mathias From, Jerome Flaake und Maxi Kammerer jubeln über das 5:4-Siegtor gegen den ERC Ingolstadt.

Foto: RP/HORSTMUELLER GmbH

Natürlich hat die Düsseldorfer EG am Mittwochabend sofort reagiert.Es waren nur ein paar Worte, aber mehr brauchte es vielleicht auch gar nicht. „Wir verneigen uns und gönnen von Herzen @patrickreimer17“, schrieb der Klub bei Instragram. Denn eben jener Patrick Reimer hatte gerade seinen 798. Scorerpunkt in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) gesammelt und damit die Spitze der ewigen Scorerliste übernommen. Nun war das für die Düsseldorfer eine zweischneidige Sache, der vorherige Rekordhalter war ja Daniel Kreutzer, ihre eigene Legende, während Reimer Kapitän der Nürnberg Ice Tigers ist. Davor allerdings stürmte Reimer neun Jahre für die DEG, machte für sie 478 Spiele und 330 Scorerpunkte.

Bis heute bekommt der mittlerweile 38-Jährige bei jedem Gastspiel in Düsseldorf einen Sonderapplaus. Jüngst gab es wegen des bevorstehenden Rekords schon einen kleinen „Briefwechsel“ im Internet zwischen der DEG und Reimer. Der Klub versprach Bier, wenn er auf den Rekord verzichtet, Reimer versprach Bier, wenn er ihn knackt. Das wird nun also fällig. Und auch mit Kreutzer direkt verbindet den Nürnberger viel, stürmten sie doch damals häufig in einer Reihe, legten sich gegenseitig Tore auf, noch immer sind sie befreundet.

Das waren große Zeiten damals, die Metro steckte eine Menge Geld in die DEG, die war ein Topteam, stand 2006 und 2009 jeweils im Finale. Heute sieht das anders aus, vor allem finanziell. Dafür war der Start in die aktuelle Saison mehr als ordentlich. Doch dann kam der Corona-Ausbruch. Erst musste die DEG zwei Wochen aussetzen, danach gab es aus fünf Spielen vier Niederlagen. Auch wenn die schlimme Zeit mit einem Notkader wieder vorbei ist, volle vier Reihen darf Trainer Harold Kreis auch dieses Wochenende nicht auf den Spielberichtsbogen schreiben, neben den langfristigen Ausfällen Mike Fischer und Jakob Mayenschein fehlen auch Bernhard Ebner, Jerry D´Amigo und Victor Svensson.

Das gefällt Kreis weniger, denn die nächsten Gegner haben es in sich. Freitag (19.30 Uhr) kommt der ERC Ingolstadt, am Sonntag (16.30 Uhr) geht es zum Derby bei den Krefeld Pinguinen. Beides keine Teams, die so offensiv und körperlich draufgehen, wie es Wolfsburg beim 4:2 am Dienstag machte und die DEG damit vor Probleme stellte. Das sind aber beides Teams, die nach schwachem Start zuletzt in Form kamen. Das gilt besonders für die Ingolstädter, die in der Vorsaison im Halbfinale standen, zu Beginn der neuen aber so wenig gewannen, dass der Stuhl von Trainer Doug Shedden wackelte. Doch von den vergangenen zehn Spielen gab es sieben Siege. Und schon steht der ERC auf Platz sechs. Was nicht der einzige Grund ist, warum die DEG gewarnt sein sollte: Sie hat dieses Jahr schon aus nächster Nähe erfahren, dass man den ERC nicht zu früh abschreiben sollte. Mitte September führte sie auswärts im letzten Drittel 4:1 und verlor noch 4:5.

Auch im ersten Saisonduell mit dem KEV hätte die DEG fast eine hohe Führung verspielt, da wurde aus einem 5:1 ein 5:3, auf einmal war die Leichtigkeit weg, Krefeld drückte, doch am Ende hieß es immerhin noch 6:4 für die DEG. Seitdem hat sich in Krefeld aber einiges getan. Dort gab es den Trainerwechsel, seitdem stehen die Pinguine vor allem defensiv besser. Was die DEG nicht sonderlich erfreut zur Kenntnis genommen haben wird, zwar haben Alexander Barta und Tobias Eder zuletzt wieder getroffen, insgesamt hat die DEG aber gerade Probleme, genügend Tore zu schießen.

In den vergangenen zehn Spielen machte sie siebenmal maximal zwei Tore und verlor jedes Mal. Entsprechend steht sie nun unter Druck. Will sie nicht weiter in der Tabelle abrutschen, müssen am Wochenende Punkte her. Danach geht es gleich am Dienstag in Nürnberg weiter. Gegen Patrick Reimer, der nach 21 Spielen bei acht Toren und zwölf Vorlagen steht. So einen könnte die DEG gerade gut gebrauchen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort