Paris Hollande bekräftigt den Schulterschluss mit den USA

Paris · Frankreich will sich durch das britische Nein zu einem möglichen Militäreinsatz gegen Syrien nicht beirren lassen. Auch wenn die Führung in Paris ihre anfängliche Kriegsrhetorik inzwischen deutlich abgemildert hat, hält Staatschef François Hollande an seiner Position fest: In einem Interview mit der Tageszeitung "Le Monde" bekräftigte der Präsident, dass Frankreich "eine angemessene, aber entschlossene Reaktion gegen das Regime in Damaskus" wünsche.

"Alle Optionen liegen auf dem Tisch", sagte Hollande. Jedes Land sei "souverän, um sich an einem Einsatz zu beteiligen oder nicht". Das gelte für Großbritannien wie für Frankreich. Paris sei entschlossen, auch ohne London an der Seite Washingtons zu handeln: "Es gibt es nur wenige Länder, die die Kapazitäten für geeignete Sanktionsmaßnahmen haben. Frankreich gehört dazu und steht bereit."

Damit könnte die Nation im Syrien-Konflikt zum wichtigsten Bündnispartner der USA werden. Wie die US-Führung schlägt indes auch der Elysée-Palast inzwischen einen besonneneren Ton an. Hollande will erst die Ergebnisse der UN-Sonderermittler zum mutmaßlichen Giftgas-Angriff bei Damaskus abwarten. "Ich schließe jede Entscheidungsfindung aus, bevor mir nicht alle Elemente vorliegen, die diese legitimieren", erklärte Hollande.

Auch sonst fallen die Erklärungen milder aus. So spricht der Präsident nicht mehr von einem "Gegenschlag" oder einem "Krieg", sondern nur noch von der "Sanktionierung einer ungeheuerlichen Verletzung der Menschenrechte", die als "Abschreckung" dienen solle.

Ausdrücklich erklärte Hollande, er sei "nicht für eine internationale Intervention, die zum Ziel hätte, Syrien zu 'befreien' oder den Diktator zu stürzen". Dennoch glaubt der Präsident, dass dem Regime "Einhalt" geboten werden müsse.

(RP)
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