Volker Beck erstattet Anzeige Verschwörungsideologe Attila Hildmann droht Grünem mit Todesstrafe

Berlin/Düsseldorf · Der Ex-Grünen-Bundestagsabgeordnete Volker Beck hat offenbar den Vegan-Koch und rechten Verschwörungsideologen Attila Hildmann angezeigt. Dieser hatte Beck vorher öffentlich gedroht.

 Attila Hildmann bei einer Demo gegen die Corona-Maßnahmen in Berlin (Archiv).

Attila Hildmann bei einer Demo gegen die Corona-Maßnahmen in Berlin (Archiv).

Foto: AFP/STEFANIE LOOS

Beim Messenger-Dienst Telegram hatte Attila Hildmann öffentlich geschrieben, dass er für Beck die Todesstrafe „durch Eier-Treten auf öffentlichem Platz“ wieder einführen würde, sollte er „Reichskanzler“ werden. Vorher hatte Hildmann Artikel geteilt, die sich mit Volker Becks Rolle rund um die Pädophilie-Debatte innerhalb der Grünen beschäftigen.

Die Drohung, die Hildmann am Sonntag an Tausende Empfänger seiner Telegram-Nachrichten geschickt hatte, wurde viele Male auf Twitter weiterverbreitet, unter anderem von Alexander Fischer, Staatssekretär für Arbeit und Soziales in Berlin. Er zeigte sich schockiert und schrieb: „Wir sollten das ernstnehmen.“

Auch Volker Beck selbst teilte das Zitat von Hildmann. Der frühere grüne Bundestagsabgeordnete fragte dazu: „Ist diese Morddrohung/-phantasie von diesem durchgeknallten Veggie-Koch oder ist das Fake?“

Auf Nachfrage schrieb er am Montag, er habe Anzeige gegen Hildmann erstattet. Die Berliner Polizei wollte sich auf Anfrage unserer Redaktion nicht äußern und verwies darauf, generell keine Auskunft zu Einzelpersonen zu geben.

Attila Hildmann steht jedoch ohnehin bereits im Fokus der Ermittler: Der Staatsschutz hat ihn im Visier. Hintergrund sind Vorwürfe des Antisemitismus und der Volksverhetzung. Unter anderem hatte er in einer Nachricht Adolf Hitler glorifiziert.

Hildmann demonstriert in Porsche gegen Corona-Maßnahmen
7 Bilder

Hildmann demonstriert in Porsche gegen Corona-Maßnahmen

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Foto: dpa/Christoph Soeder

Hildmann gilt als einer der lautesten Verschwörungsideologen in der Corona-Pandemie. Bei einer Demo in Berlin gegen die Corona-Maßnahmen wurde er Anfang Mai kurzzeitig festgenommen. Ende Mai kamen hingegen nur noch 150 Menschen zu einem Autokorso, den er organisiert hatte.

(hebu)
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