Staatsschutz in Brandenburg Landeskriminalamt prüft Vorwürfe gegen Attila Hildmann

Berlin · Das Landeskriminalamt Brandenburg untersucht, ob sich der Kochbuchautor Attila Hildmann mit Aussagen und Beiträgen im Internet strafbar gemacht hat. Es geht um Vorwürfe, er habe sich antisemitisch oder volksverhetzend geäußert.

 Attila Hildmann bei einer Demonstrationen.

Attila Hildmann bei einer Demonstrationen.

Foto: dpa/Zentralbild

„Seit einigen Tagen erreichen uns viele Hinweise im Zusammenhang mit Attila Hildmann. Unser Staatsschutz hat die Prüfung übernommen“, twitterte die Polizei am Freitag.

Das LKA werde seine Ergebnisse der für solche Fälle zuständigen Staatsanwaltschaft in Cottbus übergeben, sagte ein Sprecher. Dort werde dann entschieden, ob ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wird. Üblicherweise geht es in solchen Fällen um den Verdacht der Volksverhetzung. Hildmanns Verlag distanzierte sich am Freitag mit sehr deutlichen Worten von dem Autor.

In Hildmanns Telegram-Kanal war immer wieder von einem geplanten Völkermord durch Impfungen gegen das Coronavirus und von einem „zionistischen Regime unter Merkel“ und Bill Gates die Rede: „Für Zionisten sind wir wertlose Materie denn sie sind angeblich das "auserwählte Volk" deshalb ist es nach ihrer Logik auch alles völlig ok mit dem geplanten Völkermord!“.

Er erwähnt in dem Zusammenhang den Nazi-Diktator Adolf Hitler, der zwar „viele Millionen Menschen getötet“ habe, aber „ein Segen für Deutschland“ gewesen sei im Vergleich zu Merkel. Mit „Zionisten“ bezeichne er eine bestimmte Gruppe innerhalb der Juden, erklärte Hildman.

Auf Anfrage äußerte er sich zunächst nicht zu den Ankündigungen der Polizei. In seinem Telegram-Kanal wurde aber die Polizei am Freitag direkt angesprochen. In den vergangenen Wochen hatte Hildmann mehrfach Demonstrationen und Autokorsos gegen die Corona-Einschränkungen organisiert.

Der Becker Joest Volk Verlag, der mit Hildmann zusammen gearbeitet hatte, sprach von „unerträglichen Äußerungen“. Man werde dem Autor „auf all unseren Auftritten keinerlei Plattform mehr“ bieten. Es werde geprüft, ob Verträge gekündigt werden könnten.

(lukra/dpa)
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