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Verteidigungsministerin in Sachsen Lambrecht schließt Lieferung von Mardern an Ukraine nicht aus

Marienberg/Düsseldorf · Die Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hat sich im sächsischen Marienberg über die Leistungsfähigkeit von zwei Panzergrenadierkompanien informiert. Anschließend gab sie eine Pressekonferenz, auf der sie sich mit einem Statement zu den Panzern äußerte.

Lambrecht in Marienberg: Verteidigungsministerin ließ sich Panzer zeigen
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Christine Lambrecht informiert sich über Marder in Marienberg

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Foto: dpa/Robert Michael

Verteidigungsministerin Christine Lambrecht hat am Donnerstag, 12. Januar, einen Besuch bei deutschen Soldaten der Schnellen Eingreiftruppe der Nato begonnen. Die SPD-Politikerin informierte sich im sächsischen Marienberg über die Leistungsfähigkeit von zwei Panzergrenadierkompanien, die mit dem Schützenpanzer Marder ausgerüstet und nun als Teil der Nato-Speerspitze VJTF in erhöhter Einsatzbereitschaft sind.

Lambrecht wolle situationsabhängig entscheiden

Sie schließt die Lieferung deutscher Kampfpanzer vom Typ Leopard an die Ukraine nicht aus, sagte sie in einer Pressekonferenz in Marienberg. Es gebe in der Bundesregierung diesbezüglich bislang keine Entscheidung, betont die SPD-Politikerin. Sie fügte allerdings hinzu: „In den Zeiten, in denen wir leben, (...) sind wir gut beraten, uns immer auf die jeweilige Situation einzustellen.“ Es sei der richtige Ansatz, „nichts auszuschließen“. Alleingänge Deutschlands werde es aber nicht geben, bekräftigt sie.

Marder sollen in die Ukraine geliefert werden

Lambrecht hatte eine Einsatzverpflichtung des moderneren Schützenpanzers Puma wegen technischer Defekte gestoppt. Nun übernehmen zwei Kompanien des Panzergrenadierbataillons 371 mit ihren Schützenpanzern Marder den Beitrag zur Schnellen Eingreiftruppe. 400 Soldaten sowie Unterstützungskräfte stehen dort bereit.

Die Schnelle Eingreiftruppe VJTF (Very High Readiness Joint Task Force) wurde im Zuge der ersten großen Ukraine-Krise nach 2014 aufgestellt und ist seitdem ein zentrales Element der Abschreckungsstrategie gegen Russland.

Nato-Speerspitze besteht aus mehreren Tausend Personen

Bei einer Pressekonferenz, die Christine Lambrecht in Marienberg abhielt, stand der Kommandeur des Panzergrenadierbataillons 371, Leutnant Thomas Spranger (2.v.r.) neben ihr.

Bei einer Pressekonferenz, die Christine Lambrecht in Marienberg abhielt, stand der Kommandeur des Panzergrenadierbataillons 371, Leutnant Thomas Spranger (2.v.r.) neben ihr.

Foto: AFP/ODD ANDERSEN

Die Landkomponente der Nato-Speerspitze umfasst nach Bundeswehrangaben rund 11.500 Soldaten aus neun Nato-Staaten. Darunter sind etwa 8000 Frauen und Männer aus Deutschland, die innerhalb von zwei bis sieben Tagen abmarschbereit sein müssen. Hinzu kommen den Angaben zufolge auch noch andere deutsche Kräfte wie rund 2600 Soldatinnen und Soldaten aus der Luftwaffe und bis zu 700 aus der Marine.

(dpa/lst)
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