OB in Tübingen Boris Palmer hat dritte Amtszeit angetreten
Tübingen · Am Mittwochabend hat Boris Palmer offiziell seine dritte Amtszeit als Oberbürgermeister der Universitätsstadt Tübingen angetreten. Er wurde auf einer Sondersitzung des Gemeinderats im Tübinger Rathaus für die nächsten acht Jahre feierlich „verpflichtet“.
Einen Eid hatte Palmer, dessen Mitgliedschaft bei den Grünen derzeit ruht, bereits 2007 zur ersten Amtszeit abgelegt. In der Laudatio für den gerne polarisierenden Politiker gab es reichlich Lob sowie offene Kritik.
Stadträtin Annette Schmidt hob in ihrer Rede unter anderem Palmers Stadt-Management der Corona-Pandemie hervor. Die Bürger hätten zurecht das Empfinden „Krise kann er!“. Während andere Städte in Frust verfallen seien, habe Palmer Teststationen aus dem Boden stampfen und Läden öffnen lassen. „Corona steht exemplarisch für seine unkonventionelle Herangehensweise.“
Palmer selbst gestand ein, in der Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat „nicht immer der Einfachste“ zu sein. In den kommenden acht Jahren will er sich nach eigenem Bekunden vor allem für mehr Handlungsspielräume der Kommunen einsetzen.
Zu den Grünen möchte Palmer gerne zurück, sagte er im Anschluss an die Veranstaltung. Er habe das Ausschlussverfahren inhaltlich und sachlich für falsch gehalten, müsse jedoch auch zu seinem Wort stehen, seine Mitgliedschaft wie per Schiedsspruch vereinbart bis zum Jahresende ruhen zu lassen. Vorausgegangen waren Streitigkeiten in der Partei um Tabubrüche des 50-Jährigen. Mittlerweile fordern aber etliche Grüne seine Rückkehr.