Neuaufstellung der CDU Helge Braun will CDU-Vorsitzender werden

Berlin · Nach tagelanger Zurückhaltung werfen in der CDU nun erste Kandidaten ihren Hut für den Parteivorsitz in den Ring. Die Bewerbung des scheidenden Kanzleramtschefs kommt unerwartet, anders als die sich abzeichnende Kandidatur von Norbert Röttgen. Die Vorsitzsuche wird damit nicht einfacher.

 Der geschäftsführende Kanzleramtschef und Merkel-Vertraute Helge Braun (CDU) hat seine Kandidatur für den CDU-Vorsitz angekündigt.

Der geschäftsführende Kanzleramtschef und Merkel-Vertraute Helge Braun (CDU) hat seine Kandidatur für den CDU-Vorsitz angekündigt.

Foto: dpa/Michael Kappeler

Auf der Suche nach einem neuen Parteivorsitzenden hat die Zurückhaltung in der CDU ein Ende, erste offene Kandidaturen kristallisieren sich heraus. So hat der geschäftsführende Kanzleramtsminister Helge Braun nun seine Kandidatur angekündigt. Der 49-Jährige will die Gründe für seine Bewerbung in einer Sitzung des hessischen CDU-Landesvorstands an diesem Freitag vorstellen, wie ein Sprecher der hessischen CDU unserer Redaktion bestätigte. Offiziell nominiert werden soll Brauns von seinem Heimatverband Gießen. Er gilt als enger Vertrauter der scheidenden Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Bereits seit vergangenem Samstag läuft die Nominierungsphase für den Parteivorsitz, bisher liefen die Sondierungen nur im Hintergrund. Nun zeichnet sich auch eine offizielle Kandidatur des Außenpolitikers Norbert Röttgen ab. Wie am Donnerstagnachmittag angekündigt wurde tritt Röttgen am Freitagmorgen (9 Uhr) in der Bundespressekonferenz in Berlin an die Öffentlichkeit. Anders als bei Braun waren Röttgens Ambitionen für höchste christdemokratische Parteiamt bereits im Vorfeld bekannt gewesen.

In der CDU zeichnet sich damit mindestens ein Dreikampf ab, denn erwartet wird auch eine Kandidatur des früheren Unionsfraktionsvorsitzenden Friedrich Merz. Dieser hat seine Bewerbung allerdings noch nicht offiziell gemacht. Merz werden bei der geplanten Mitgliederbefragung, die am 4. Dezember beginnt, bisher die besten Erfolgsaussichten zugesprochen. Weitere Kandidaturen sind nicht ausgeschlossen.

Das Verfahren der Vorsitzsuche sieht vor, dass bis zum 17. November alle Bewerbungen vorliegen müssen. Anschließend können sich die Anwärter bis 2. Dezember der Partei vorstellen. Von 4. bis 16. Dezember läuft der erste Durchgang der Mitgliederbefragung. Sollte die Auszählung kein eindeutiges Ergebnis bringen, ist von 29. Dezember bis 12. Januar ein zweiter Wahlgang vorgesehen. Dieser wird durch Brauns unerwartete Kandidatur wahrscheinlicher. Der neue Vorsitzende soll schließlich am 21. Januar auf einem Parteitag in Hannover gewählt werden.

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