Milliardenplus bis 2025 Steuerschätzung hilft der Ampel

Analyse | Berlin · Deutlich steigende Einnahmen für den Bund vergrößern die Spielräume für SPD, Grüne und FDP. „Was wir uns im Sondierungspapier vorgenommen haben, werden wir auch finanziert kriegen“, sagt Finanzminister und Kanzlerkandidat Scholz. Ist damit der Weg für die Ampel frei?

 Olaf Scholz (SPD) bei der Vorstellung der Steuerschätzung in Berlin.

Olaf Scholz (SPD) bei der Vorstellung der Steuerschätzung in Berlin.

Foto: dpa/Wolfgang Kumm

Für Olaf Scholz ist es eine fast perfekte Situation. Schon immer genießt er jene Momente, in denen er mit seinem Herrschaftswissen glänzen kann. Die Präsentation der Ergebnisse der neuen Steuerschätzung ist so ein Augenblick. Der Finanzminister Scholz hat plötzlich viel mehr Geld, das der kommende Kanzler Scholz in den nächsten vier Jahren dann ausgeben kann. Habe er keine Probleme damit, bis Anfang Dezember als eine Art Zwitterwesen zwischen seinen Rollen als geschäftsführender Kassenhüter, Vizekanzler und wahrscheinlicher Merkel-Nachfolger hin und her zu switchen, wird der 63-jährige Sozialdemokrat gefragt. Scholz schmunzelt. Mental konzentriere er sich auf die laufenden Koalitionsverhandlungen mit Grünen und FDP. Bekannt ist zugleich, dass der frühere Hamburger Bürgermeister mit Leib und Seele das Amt als Bundesfinanzminister ausübte. Fällt ihm der Abschied schwer, obwohl bald der nächste, finale Karriereschritt nach ganz oben ansteht? „Ja, mein Herz hängt an diesem Ministerium“, sagt er.