Bissiger ARD-Polittalk bei "Anne Will" Hans Eichel greift Sahra Wagenknecht an

Düsseldorf · In der ARD-Sendung Anne Will diskutierten die Gäste über die Euro-Krise. Einer zeichnete sich durch seine Angriffslust aus: Hans Eichel. Der ehemalige Finanzminister attackierte die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht.

 Bei Anne Will zeigte sich der ehemalige Bundesfinanzminister Hans Eichel angriffslustig.

Bei Anne Will zeigte sich der ehemalige Bundesfinanzminister Hans Eichel angriffslustig.

Foto: AP

In Griechenland regiert weiter das politische Chaos und in Frankreich hat sich der designierte Staatspräsident Francois Hollande für eine Neuordnung der europäischen Fiskalpolitik ausgesprochen. Bei Anne Will zeigte sich insbesondere Hans Eichel (SPD) von seiner angriffslustigsten Seite.

Neben Eichel diskutierten Markus Söder (CSU), Sahra Wagenknecht (Die Linke), Jorgo Chatzimarkakis (FDP), Thomas Borer (Unternehmensberater) und Christoph Butterwegge (Armenforscher) in der Sendung das Tehma "Griechen und Franzosen wählen den Sparkurs ab - zahlt Deutschland die Euro-Zeche allein?"

Eichel, der sich einst für den Beitritt Griechenlands zur Euro-Zone ausgesprochen hatte, forderte zunächst mehr Zeit für den maroden Mittelmeerstaat. Griechenland benötige eine "intensive Wachstumspolitik". Die Stimmung in der Runde heizte sich auf, als Söder Wagenknecht attackierte und ihre Forderungen, das Geld, das an Griechenland gegangen sei, müsse von den Banken wieder geholt werden, als "DDR-Politik" geißelte.

Zwischenrufe folgten. Borer kritisierte, die Deutschen würden sich von den Griechen ausnutzen lassen und seien "zu gutmütig". Nun verschärfte auch Eichel den Ton. Er sprach sich für die Verstaatlichung von Banken aus. So sollten den Zinsgewinnen ein Ende bereitet werden. Anschließend knöpfte sich Eichel Wagenknecht und ihren Lebensgefährten Oskar Lafontaine vor.

Bei Will hatte Wagenknecht der damaligen rot-grünen Regierung vorgeworfen, "riesige Steuergeschenke an Wohlhabende verteilt" zu haben. "Wollen wir jetzt über Oskar Lafontaine" reden, ächzte Eichel in Richtung Wagenknecht, der Lebensgefährtin von Lafontaine. Der Linken-Politiker war damals Finanzminister.

Eichels Angriffslust war noch nicht beendet. "Es wäre gut, wenn Sie Ökonomie könnten", polterte er in Richtung Butterwege. Der Armenforscher hatte kritisiert, Rot-Grün habe die Unternehmen bei der Körperschaftssteuer mit Geschenken versorgt. Butterwege nannte Eichel "Oberlehrer". "Sind Sie", so der Konter Eichels.

(nbe)
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