Zeitung schreibt von Aus noch im Mai Kurt Beck lässt Rücktrittspläne dementieren

Mainz · Plant Kurt Beck (SPD) seinen vorzeitigen Abgang als Ministerpräsident in Rheinland-Pfalz? Eine Zeitung berichtet am Mittwoch, der 63-jährige SPD-Politiker wolle noch in diesem Monat seinen Rückzug bekanntgeben. Die Staatskanzlei dementiert.

Rheinland-Pfalz-Wahl: Der enttäuschte Kurt Beck
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Nur wenige Stunden nach der Veröffentlichung des Berichts wies die Mainzer Staatskanzlei die Spekulationen über einen bevorstehenden Rücktritt Becks zurück.
Regierungssprecherin Monika Fuhr sagte am Mittwoch, ein Rücktritt des 63-Jährigen stehe derzeit nicht zur Debatte.

"Kurt Beck hat immer wieder betont, dass er für diese Legislaturperiode gewählt ist und sein Amt auch entsprechend ausüben wird - vorausgesetzt, seine Gesundheit lasse dies zu. Und das ist der Fall", erklärte Fuhr.

Der "Tagesspiegel" schrieb am Mittwoch, Beck wolle "noch im Mai, voraussichtlich sogar bis Mitte des Monats" das Amt abgeben. Eine Quelle wird nicht genannt. Sicher sei, dass Beck Innenminister Roger Lewentz (SPD) vorschlagen werde. Der rheinland-pfälzische SPD-Generalsekretär Alexander Schweitzer sagte der dpa: "Da ist nichts dran. Solche Pläne und eine solche Absicht gibt es nicht."

Doch mehren sich die Anzeichen dafür, dass in Rheinland-Pfalz tatsächlich etwas im Busch ist. Schon vor Wochen hatte etwa die Süddeutsche Zeitung berichtet, dass in Mainz noch vor Ablauf der Legislaturperiode ein Wechsel angedacht sei.

Am Mittwoch schreibt nun die Nachrichtenagentur dpa, dass Vorbereitungen für eine mögliche Amtsübergabe bereits im Gange seien. Ein Zeitplan stehe aber offensichtlich noch nicht im Detail fest. Lewentz gilt innerhalb der SPD derzeit als aussichtsreichster Kronprinz - vor SPD-Fraktionschef Hendrik Hering. Bildungsministerin Doris Ahnen werden geringere Chancen eingeräumt. Auf einem SPD-Landesparteitag soll in diesem Jahr eine neue Spitze gewählt werden. Der Termin ist noch offen.

Beck ist Deutschlands dienstältester Ministerpräsident und seit mehr als 17 Jahren im Amt. Er hat bereits Gespräche mit möglichen Nachfolgern geführt. Beck hatte im Dezember 2011 gesagt: "Solange ich bei guter Gesundheit weiterarbeiten kann, will ich das gerne bis 2016 tun." Allerdings gab es Gerüchte über zwischenzeitliche gesundheitliche Probleme.

Die "Rhein-Zeitung" berichtete im April, nach der Sommerpause werde ein neuer SPD-Landesvorsitzender gewählt und damit die Vorentscheidung über den Regierungschef getroffen, außerdem dürfte der neue Ministerpräsident noch 2012 im Landtag gewählt werden. Dies hatte die SPD als Spekulation bezeichnet.

In der Umfrage "Rheinpfalz-Trend" im März lag CDU-Landeschefin Julia Klöckner bei der Frage des Ansehens vor Beck. Klöckner hatte für den Fall eines vorzeitigen Rückzugs von Beck eine Neuwahl gefordert.

(dpa)
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