"Kameradschaft Walter Spangenberg" NRW verbietet rechte Vereinigung

Köln · NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) hat die rechtsextremistische "Kameradschaft Walter Spangenberg" verboten. Im Ruhrgebiet und in Köln wurden Wohnungen durchsucht. Das teilte die Kölner Polizei am Donnerstag mit.

 Axel Reitz ist aus der Haft entlassen worden.

Axel Reitz ist aus der Haft entlassen worden.

Foto: Bretz, Andreas

Daraufhin seien am Morgen Wohnungen im Ruhrgebiet und im Raum Köln-Bonn sowie Zellen in rheinland-pfälzischen Gefängnissen durchsucht worden. Der führende Kopf der Kameradschaft, Axel Reitz, saß nach Polizeiangaben bereits seit Mitte März wegen des Verdachts der Unterstützung einer kriminellen Vereinigung in Haft, wurde aber heute entlassen.

Die Mitglieder der verbotenen Vereinigung glorifizieren nach Ministeriumsangaben den verbrecherischen Nationalsozialismus, lehnen die bestehende Rechtsordnung ab und wollen demnach ein viertes großdeutsches Reich errichten.

"Die jetzt verbotene Kameradschaft ist gefährlich. Deshalb haben wir sie zerschlagen. Wir mussten handeln, damit Axel Reitz nach seiner Haftentlassung seine extremistischen Umtriebe nicht wieder in den gewohnten Strukturen aufgreifen kann", sagte Jäger in Düsseldorf.

Das Vereinsvermögen und die Symbole wurden beschlagnahmt. Ab sofort ist den Mitgliedern jede Vereinstätigkeit untersagt. Die Bildung von Ersatzorganisationen ist verboten. Außerdem dürfen sie das Kameradschaftsemblem nicht mehr in der Öffentlichkeit zeigen oder verbreiten.

Die Leitung des Einsatzes lag bei der Ermittlungseinheit "Im Fokus Rechts" der Polizei Köln.

(dpa)
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