Diskussion um Nord Stream 2 „Gaspipeline muss trotz Giftanschlag auf Nawalny weitergebaut werden“

Düsseldorf · Nach den Worten des CDU-Wirtschaftssprechers Joachim Pfeiffer muss die Gaspipeline Nord Stream 2 trotz des Giftanschlags auf Nawalny weitergebaut werden.

 Joachim Pfeiffer, wirtschaftspolitischer Sprecher der Unionsfraktion.

Joachim Pfeiffer, wirtschaftspolitischer Sprecher der Unionsfraktion.

Foto: Deutscher Bundestag /Lichblick /Achim Melde

Nach der Bestätigung des Giftanschlags auf dem Kreml-Kritiker Alexej Nawalny verurteilte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) den „versuchten Giftmord“ an dem prominenten Kritiker des russischen Präsidenten Wladimir Putin „auf das Allerschärfste“. Es sei versucht worden, Nawalny „zum Schweigen zu bringen“. Die Kanzlerin kündigte Beratungen mit den Partnern in der EU und Nato „über eine angemessene gemeinsame Reaktion“ an.

Röttgen, der Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag ist, machte den Kreml direkt für den Angriff verantwortlich. „Jetzt sind wir erneut brutal mit der menschenverachtenden Realität des Regimes Putin konfrontiert worden“, sagte er in den ARD-“Tagesthemen“.

Zur Pipeline Nord Stream 2, die russisches Gas nach Deutschland transportieren soll, sagte Röttgen, eine Vollendung von deren Bau wäre „die maximale Bestätigung“ für Putin, seinen bisherigen Kurs fortzusetzen - „denn er wird ja dafür sogar noch belohnt“.

Wirtschaftssprecher Joachim Pfeiffer (CDU) für Weiterbau der Pipeline

Die Gaspipeline Nord Stream 2 muss nach den Worten des wirtschaftspolitischen Sprechers der Unionsfraktion, Joachim Pfeiffer (CDU), ungeachtet des Giftanschlags am russischen Regimekritiker Alexej Nawalny weitergebaut werden. „Nord Stream 2 zu stoppen, wäre absurd. Wir haben an der Pipeline mindestens ein so großes Interesse wie die Russen“, sagte Pfeiffer unserer Redaktion. „Wir erhalten dadurch eine weitere Transportroute für Gas und verbessern damit unsere Energiesicherheit“, sagte der CDU-Politiker. „Ohne die Pipeline würden die Gaspreise bei uns steigen.“ Pfeiffer widersprach damit seinem Fraktionskollegen Norbert Röttgen (CDU), der den Weiterbau der Pipeline wegen der Vergiftung Nawalnys auf den Prüfstand stellen will.

(mar/afp)
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