Mecklenburg-Vorpommern Anschlag auf Haus von Ministerpräsident Ringstorff

Berlin (rpo). Unbekannte haben auf das Haus des Ministerpräsidenten von Mecklenburg-Vorpommern, Harald Ringstorff, einen Anschlag verübt. Sie warfen in der Nacht Steine und Farbbeutel gegen das Gebäude des SPD-Politikers, der in der Nähe von Schwerin wohnt.

Das berichtet die "Berliner Zeitung" vorab unter Berufung auf das Schweriner Innenministerium berichtete. Bei dem Anschlag entstand Sachschaden.

Eine Gruppe linksradikaler Globalisierungskritiker bezichtigte sich in Bekennerschreiben bei der "Berliner Zeitung", der "Hamburger Morgenpost" und der Rostocker "Ostsee-Zeitung" der Tat, wie die Blätter berichteten. Die Zeitungen berichteten, die zur Wache abgestellten Polizisten seien zum Zeitpunkt der Tat nicht in dem an der Zufahrt aufgestellten Container gewesen. Zu den Gründen habe sich das Innenministerium nicht äußern wollen. Nach Angaben von Ermittlern seien sie auf Streife gewesen. Die Angreifer hätten sich als "Peuple de Seattle" bezeichnet. Ein Hamburger Verfassungsschützer erklärte der "Ostsee-Zeitung", bisher sei eine militante Gruppe dieses Namens nicht bekannt.

Das Landeskriminalamt Mecklenburg-Vorpommern habe Ermittlungen aufgenommen, berichtete die "Berliner Zeitung". Die Gruppe wolle ihre Aktion als Protest gegen die Abschiebungen abgelehnter Asylbewerber und gegen den für Juni 2007 in Heiligendamm geplanten G8-Gipfel verstanden wissen. Die Verfasser hätten sich dabei vor allem gegen die von der Schweriner Landesregierung in Horst eingerichtete "Zentrale Erstaufnahmeeinrichtung" und das "Ausreisezentrum" gewandt, über das demnächst auch in Hamburg abgelehnte Asylbewerber abgeschoben werden sollten. Weitere Aktionen wurden angekündigt, etwa gegen Hotels, Gaststätten und Fremdenverkehrsbetriebe.

Ringstorff nannte die Attacke auf sein Haus ärgerlich. Er werde seine politische Arbeit davon aber nicht beeinflussen lassen. "Farbbeutel ersetzen keine Argumente", fügte er hinzu.

(afp2)
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