Deutsche Bank lernt

Eines kann man den Verantwortlichen bei der Deutschen Bank nicht vorwerfen – einen Mangel an Lernfähigkeit. Die Debatte um die Nachfolge des damaligen Konzernchefs Josef Ackermann vor seinem Abgang im vergangenen Jahr war quälend und bisweilen an Peinlichkeit nicht zu überbieten. Daraus hat Deutschlands größtes Geldhaus jetzt die richtige Konsequenz gezogen. Die Entscheidung für Jürgen Fitschen schafft Ruhe für die nächsten vier Jahre, und ein besseres Signal für nachhaltige Personalplanung kann es kaum geben.

Fitschens Partner Anshu Jain hat seit seinem Amtsantritt Ende Mai 2012 viel getan, um das Bild vom ausschließlich renditegierigen Investmentbanker zu bekämpfen. Er hat einen Kulturwandel gepredigt, er spricht hin und wieder Deutsch, er pflegt politische Kontakte. Als alleinige Führungsfigur einer wenn auch globalen, aber immer noch deutschen Bank eignet er sich noch nicht. Bis dahin ist Jürgen Fitschen unentbehrlich für die Deutsche Bank. Man mag von Doppelspitzen halten, was man will – in "Mainhattan" macht sie Sinn.

(RP)
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