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Peking/Tokio China schickt Kriegsschiffe in umstrittenes Seegebiet

Peking/Tokio · Mitten im neu aufgeflammten Territorialstreit in Fernost entsendet die Regierung in Peking mehrere Kriegsschiffe ins Südchinesische Meer. Der einzige Flugzeugträger des Landes sei begleitet von zwei Zerstörern und zwei Fregatten ausgelaufen, um militärische Übungen und "wissenschaftliche Forschung" vorzunehmen, teilte die Marine gestern mit.

China beansprucht die öl- und gasreiche Region nahezu vollständig für sich. Das kollidiert mit Ansprüchen der anderen Anrainer, darunter die mit den USA verbündeten Philippinen. Washington reagierte prompt: Die US-Regierung schickte nach einem Bericht des "Wall Street Journal" Kampfflugzeuge in die strittige Region. Zwei B-52-Bomber hätten die betroffene Inselgruppe überflogen, ohne dass Peking zuvor informiert worden sei.

Die Region gilt auch deswegen als konfliktträchtig, weil im benachbarten Ostchinesischen Meer eine unbewohnte Inselgruppe liegt, die seit Jahren Zankapfel zwischen Japan und China ist. China hatte am Wochenende angekündigt, es wolle über dem Gebiet rund um die Inseln eine Luftverteidigungszone einrichten. Das löste international Sorgen aus, dass es zu einem bewaffneten Zwischenfall kommen könnte.

In Peking wurde darüber spekuliert, die Regierung habe einer angeblich beabsichtigten Aufrüstung Japans zuvorkommen wollen. Andere Stimmen vermuteten, Peking habe vollendete Tatsachen schaffen wollen, während die Welt auf die Lösung der Iranfrage starrte. Wieder andere glauben an ein innenpolitisches Geschenk der chinesischen Führung an ihr immer stärker bewaffnetes Militär.

(erl/RP)
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