Warschau Ausschreitungen in Polen erzürnen Russland

Warschau · Der Angriff polnischer Nationalisten auf die russische Botschaft in Warschau belastet das ohnehin angeschlagene Verhältnis beider Länder. Das russische Außenministerium bestellte den polnischen Botschafter ein. Vertreter der Kremlpartei "Geeintes Russland" forderten, die EU solle lieber auf das Nationalismus-Problem ihrer Mitgliedsstaaten achten, statt nationalistische Strömungen in Russland zu kritisieren. Die Angreifer hatten am Montagabend Feuerwerksköper gezündet, Steine und Molotow-Cocktails geworfen. Sie griffen zunächst ein von Autonomen besetztes Haus an und verbrannten auf dem Erlöser-Platz ein großes Regenbogen-Symbol, das für Toleranz für Homosexuellen werben soll. Als die Polizei begann, die Demonstration aufzulösen, zogen etwa 300 Randalierer vor die russische Botschaft. Da die Vorderseite des Gebäudes bereits abgeriegelt war, versuchten die Nationalisten, von der Rückseite auf das Botschaftsgelände zu kommen. Feuerwerkskörper flogen, zwei Autos und das Wachhäuschen für die Streifenpolizisten gingen in Flammen auf.

Bilanz: sieben verletzte Polizisten und 72 festgenommene Demonstranten. Der polnische Regierungschef Donald Tusk verurteilte die Ausschreitungen scharf.

(hei)
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